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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc.
sucht in dem Rückstand das Natrium mittelst Uranylacetat (2, a).
Weitere Verwickelungen, durch Hinzukommen von Sulfaten der
Ceritmetalle sollen in dem Abschnitt über seltene Elemente erörtert
werden (162).
Zum Schlüsse dieses Abschnitts mag darauf hingewiesen werden,
dafs mikrochemische Methoden vielfach als Hilfsmittel bei quantita
tiven Entersuchungen in Anwendung kommen können. Der soeben
abgehandelte systematische Gang kann gute Dienste leisten, um die
quantitative Analyse kleiner Substanzmengen vorzubereiten; daneben
sind die im ersten Teil beschriebenen Reaktionen auf einzelne Elemente
von Nutzen, wo es gilt, das Auswaschen von Niederschlägen zu ver
folgen und an unwägbar kleinen Proben die Reinheit der aus
gewaschenen Niederschläge festzustellen, bevor man zum Trocknen
und Glühen übergeht.
II. Anwendung der mikrochemischen Methode anf
die Untersuchung von Wasser.
86. Qualitative Analyse von Wasser.
Für eine vorläufige Untersuchung von Wasser ist die mikro
chemische Analyse im Vorteil durch Ersparnis von Zeit und durch
Umgehung eines weitläufigen verwickelten Apparats. Vierzig Kubik-
centimeter sind für Untersuchungen gewöhnlicher Art ausreichend,
und eine solche Untersuchung kann, mit Einschlufs des Abdampfens,
in zwei Stunden ausgeführt werden.
Es mag angenommen werden, dafs das Wasser geprüft werden
soll auf Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Eisen und Blei; auf
Chloride, Phosphate, Sulfate und Karbonate; auf Ammoniak und auf
salpetrige Säure.
Alsdann mufs eine Portion (a) von ungefähr 20 CC. ohne Zusatz
auf 1 CC. konzentriert werden; eine zweite Portion (b) von 10 CC.
wird nach Zusatz von zwei Tropfen Salpetersäure auf 1 CC. eingeengt;
eine dritte (c) wird ebenso behandelt, nach Zusatz von ein wenig
Kaliumhydroxyd.
a. Ein Tropfen der konzentrierten Flüssigkeit (a) wird, mit
Salpetersäure angesäuert, weiterer Konzentration auf dem Objekt
träger unterworfen. Hierbei mufs etwa vorhandenes Calciumsulfat