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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc.
auf demselben Fleck des Objektträgers konzentriert, zuletzt wird nach
Zusatz einiger Körnchen Ammoniummolybdat und eines Tröpfchens
konzentrierter Salpetersäure gelinde erwärmt. Ist Phosphorsäure
zugegen, so wird man rundliche gelbe Körner von Ammoniumphospho-
molybdat (52, b) am Rande des Probetropfens finden. Siedhitze ist
zu vermeiden, da sie Bildung von Silicomolybdat veranlassen könnte.
Ein anderer Tropfen derselben Portion wird mit Kaliumferrocyanid
auf Eisen untersucht. Danach wird ein Ring von Glas oder Draht
um den Tropfen gelegt, ein Übermafs von Natriumhydroxyd zugesetzt
und ein kurzer Objektträger aufgelegt, auf dessen Unterseite ein
Tröpfchen Salzsäure ausgebreitet ist. Man erwärmt gelinde, bis sich
an dem aufgelegten Objektträger ein feiner Beschlag zeigt, läfst eine
halbe Minute abkühlen, mischt den Beschlag mit der Säure und läfst
nach Zusatz von ein wenig Platinichlorid verdunsten. Gelbe Oktaeder
zeigen die Anwesenheit von Ammoniak an (53, b). In zweifelhaften
Fällen konzentriere man drei bis vier Tröpfchen auf demselben Fleck
und verfahre weiter, wie angegeben. Man beschränkt dabei zugleich
die Möglichkeit von Täuschung durch verspritztes Kaliumsalz.
c. Drei Tropfen von Portion c werden auf demselben Fleck des
Objektträgers konzentriert. Dem Rest der Flüssigkeit wird eine Spur
Kaliumjodid und einige Stärkekörner zugesetzt. Schliefslich berührt
man die Probe mit einem in Schwefelsäure getauchten Platindraht.
Die Stärkekörner nehmen eine graulich-violette bis schwarzblaue
Färbung an, je nach der Menge von Nitrit, die zugegen ist.
Was von den drei Portionen übrig ist, wird in ein Abdampf
schälchen getban, wobei man Sorge trägt, einen etwaigen Absatz von
Bleisulfat durch Erwärmen mit verdünnter Essigsäure und Ammonium
acetat in Lösung zu bringen. Man konzentriert, schliefslich auf dem
Objektträger, unter Zusatz von ein wenig Cupriacetat, fügt nach dem
Erkalten einen Tropfen gesättigter Lösung von Kaliumnitrit und zu
letzt ein Körnchen Thallonitrat zu. Kleine Würfel (3 ¿<), orange
farben bis schwarzbraun, zeigen die Anwesenheit von Blei an (22, e).
III. Untersuchung von Erzen. Aufsuchung von
Edelmetallen.
87. Sulfarseniate, Sulfantimoniate.
Bei der Untersuchung von Erzen, die Schwefel, Arsen und Antimon
enthalten, können Abweichungen von dem unter I vorgezeichneten