Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc. 
gröfserung in auffallendem Licht. Man findet dann in günstigen 
Fällen rechtwinklige Dendriten von metallischem Gold, die von einer 
goldreichen, aus dem Blei auskrystallisierten Legierung herrühren. 
Ärmere Proben zeigen braunes Moos, welches, mit einem Objektträger 
gedrückt und gerieben, Goldfarbe und Goldglanz annimmt. Gelingen 
diese Versuche nicht, so streife man von dem Blei unter heifsem 
Wasser den dunklen Überzug mit einem Platindraht ab. Nach dem 
Absetzen kann die überstehende Flüssigkeit weggegossen werden. 
Die saure Lösung wird mit Schwefelsäure abgedampft und aus dem 
Rückstand mit heifsem Wasser Silbersulfat ausgezogen. Setzt die 
Lösung nach dem Konzentrieren klare rhombische Pyramiden ab, so 
überzeugt man sich vollends mit Kaliumbichromat (7, b) von der 
Anwesenheit des Silbers. Ist sie arm an Silber, so greife man zu 
der Prüfung mit einer Spur von Ammoniumchlorid und einem Über- 
mafs von Ammoniak (7, a). 
c. Die schwarzen Teilchen sind auf Gold und Platin zu unter 
suchen. Man löse dieselben durch Erwärmen mit einem Tropfen 
Salpetersalzsäure, dampfe vorsichtig ab, füge ein Tröpfchen Wasser 
zu und ein Körnchen Rubidiumchlorid. Ist vorwiegend Gold zu 
gegen, so scheiden sich monokline gelbe Prismen von Rubidium- 
chloroaurat aus, denen kleine bräunlichgelbe Oktaeder von Rubidium- 
chloroplatinat folgen. Diese Oktaeder erscheinen gleich zu Anfang, 
wenn der Gehalt an Platin irgend erheblich ist. Versagt die Reaktion 
auf Gold, so füge man ein Körnchen Thallonitrat zu (26, b) oder 
reagiere mit Natriumjodid und Caesiumchlorid. Nach diesem Ver 
fahren kann das Gold von Erzen, die 30 gr in 1000 Kg enthalten, 
leicht in 1 gr Substanz nachgewiesen werden. Für Platin liegt die 
Grenze bei 3 gr in 1000 Kg. 
IV. Mikrochemische Untersuchung von Gesteinen. 
Bei der Untersuchung von Gesteinsproben pflegt man die mikro 
chemische Analyse heranzuziehen, wenn die Bestimmung auf Grund 
krystallographischer und physischer Untersuchung Schwierigkeiten 
macht oder Unsicherheit bestehen läfst. Demgemäfs greifen bei 
Untersuchungen dieser Art mikrochemische Reaktionen und krystallo- 
graphische und physische Kennzeichen ineinander und müssen einander
	        
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