Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Beaktionen etc. 
der Behandlung mit Salzsäure wurde abermals mit konzentrierter 
Salzsäure befeuchtet, gelinde erwärmt und vor dem Eintrocknen mit 
Wasser ausgezogen. Im Auszug starke Reaktion auf Zinn, schwache 
Reaktion auf Blei. 
TL Untersuchung you Legierungen. 
A. Allgemeine Bemerkungen. 
118. Zurichtung der Proben. 
In den meisten Fällen kann die Bearbeitung aus dem Groben 
mit der Feile gemacht werden; allein die härtesten Bronzen und harte 
Eisenlegierungen müssen von vorn herein geschliffen werden. Für 
das Schleifen aus dem Groben leistet ein runder Sandstein gute 
Dienste; er giebt indessen stets konkave Flächen, welche auf einer 
Eisenplatte mit Hilfe von Schmirgel und Wasser geebnet werden 
müssen. Zum Feinschleifen benutzt man geschlämmten Schmirgel auf 
Spiegelglas, das Polieren geschieht mit Zinnoxyd auf feinfaserigem 
Holz. Man befeuchte zu Anfang mit sehr wenig Wasser und setze 
das Polieren fort bis das Holz trocken wird. Durch dies Verfahren 
wird die von Wedding 1 ) vorgeschriebene Reinigung mit Chloroform, 
Alkohol und Äther überflüssig. In vielen Fällen giebt ein Stück der 
feinsten Sorte von Schmirgelpapier, auf ein gut gehobeltes Stück 
Holz geleimt, genügende Politur. Bei dem Feinschleifen und Polieren 
thut man gut, das Arbeitsstück längs einer Führungsleiste zu be 
wegen, damit die Schleif- und Polierschrammen parallel ausfallen. 
Schrammen, die einander in allerlei Richtungen kreuzen, können feine 
Einzelheiten des Gefüges verdecken und ihre Kreuzungsstellen können 
für Gasporen angesehen werden. Kleine Poren (Gaseinschlüsse) sieht 
man am besten auf einer spiegelglatten Fläche. Streifen und Knoten 
von Schlacke kommen am leichtesten auf einer fein geschliffenen 
Fläche zur Wahrnehmung, welche leicht geätzt wurde. 
Scheidungen und Reindarstellungen, selbst der wesentlichen Bestandteile, zu 
denen ihn seine übertriebene Vorstellung von den Schwierigkeiten der mikro 
chemischen Glasanalyse veranlagst hat. Ein Gemenge der Chloride von Zn, 
Cu, Co unterwirft man der Sublimation und erhält im Beschlag Zn mit so 
viel Cu, dafs man nach 23, c beide ohne Schwierigkeit findet. 
1) Stahl und Eisen, 1889, S. 264.
	        
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