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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc.
und die Härte von Argentan. Manganbronze hat feineres Gefüge
und die gröfsere Härte der Kupfer-Zinnlegierungen. Eine Legierung
mit 10 °/ 0 Mangan und 5 °/ 0 Zinn ist beinahe weifs, ihre Härte gleich
der von Geschützbronze mit 8 °/ 0 Zinn. Die Anwesenheit von Mangan
kommt meistens schon bei dem Atzen mit Ammoniak zu Tage; die
Stellen, an denen sich Mangan angehäuft hat, nehmen durch Oxyda
tion braune Färbung an. Aus Legierungen dieser Art kann das
Zinn durch Erhitzen mit Salpetersäure abgeschieden werden; aus der
Lösung wird Mangan als Superoxyd durch Kochen mit Salpetersäure
und Kaliumchlorat gefällt (120). Der Niederschlag wird mit ver
dünnter Salpetersäure ausgezogen und in der Lösung das Zink in
derselben Weise gesucht, wie in einer Lösung von Messing (131).
147. Kupfer und Nickel — Nickelin, Manganin, Argentan.
Alle diese Legierungen sind lichtgrau, mit einem Stich ins Gelb,
ihre Härte nur wenig höher als die von Messing (3,0—3,2). Das
Gefüge von Nickelin und Argentan ist ein grobes Netzwerk; Manganin
ist körnig, von sehr feinem Gefüge. Bei der Untersuchung dieser
Legierungen fasse man zuerst die Fällung von Mangan als Superoxyd
(120) ins Auge. Hierauf wird metallisches Kupfer mit Hilfe von
blankem Eisen abgeschieden. Die Reduktion kann durch gelinde
Wärme und durch einen kleinen Zusatz von Schwefelsäure beschleunigt
werden. Um sicher zu gehen, ziehe man nach etwa zwei Minuten
einen Teil der Flüssigkeit zur Seite, füge eine Spur Schwefelsäure
zu und warte ab, ob ein Niederschlag erfolgt. Wird das Eisen im
Lauf einer Minute nicht rot gefärbt, so bringe man die Lösung auf
einen Objektträger, setze Essigsäure und Natriumacetat zu und prüfe
mit Kaliumnitrit und Bleiacetat (12, a) auf Nickel. Erweist sich
das Eisen hierbei störend, so kann es durch Erhitzen der Nitrate,
oder, nach Oxydieren mit Salpetersäure, durch ein Übermafs von
Ammoniak beseitigt werden. Schliefslich dampfe man mit einem
Übermafs von Ammoniak ab, wasche aus und prüfe den Rückstand
mit Natriumhydroxyd und Ammoniumkarbonat auf Zink (131).
3. Legierungen von Blei, Zinn und anderen Metallen.
148. Blei, Zinn und Antimon.
Legierungen von Blei und Zinn in sehr wechselndem Verhältnis
sind allgemein in Gebrauch. Legierungen von Blei und Antimon