YI. Untersuchung von Legierungen.
219
bewährt sich die Fällung als Natriumantimoniat (49, d), mit welcher
man bei der Untersuchung von Legierungen mit 3 °/ 0 Antimon noch
guten Erfolg hat. Der Rückstand von Oxyden und basischen Nitraten,
welcher nach dem Ausziehen des Abdampfungsrückstandes mit Wasser
bleibt, wird mit Salpeter geschmolzen. Die geschmolzene Masse wird
in der Wärme mit Wasser und ein wenig Kaliumhydroxyd aus
gezogen und die Lösung mit Natriumchlorid und einem Tröpfchen
Alkohol geprüft.
d. Sind Zinn und Blei die überwiegenden Bestandteile eines
Lagermetalles, so behandele man dasselbe mit Salpetersäure und dampfe
in einem kleinen Porzellantiegel ab. Der Rückstand wird nochmals,
mit Salzsäure abgedampft und mit einem reichlichen Zusatz von
Wasser erwärmt. Kupfer, Zinn und der gröfste Teil des Bleis gehen
in Lösung. Der Rückstand wird in Salzsäure gelöst und aus dieser
Lösung metallisches Antimon, Wismut und etwas Kupfer durch Er
wärmen auf blankem Zinn ausgefällt. Der dunkle Überzug von
pulverigem Metall wird durch schnelles Erhitzen mit konzentrierter
Salzsäure abgelöst, ausgewaschen und nach Oxydation mit Salpeter
säure durch Schmelzen mit Salpeter für die Prüfung auf Antimon
(49, d) vorbereitet. Wismut wird in dem Rückstand gesucht, welcher
nach dem Ausziehen des Kaliumantimoniats bleibt.
4. Legierungen der Edelmetalle.
151. Allgemeine Eigenschaften.
Alle Legierungen der Edelmetalle haben eine bemerkenswerte
Neigung zu krystallisieren, wobei sie sich in Legierungen von un
gleicher Schmelzbarkeit spalten. Auf geätzten Schliffen bilden diese
Spaltungsprodukte mehr oder weniger regelmäfsige farbige Muster.
Drei Prozent Gold in Silber macht sich durch gelbe Fäden auf
w r eifsem Grunde bemerklich. In Legierungen mit Kupfer erfolgt bei
einem Goldgehalt von zwei Prozent Ausscheidung einer goldreichen
Legierung. Dieselbe Grenze findet man in Legierungen von Platin
mit Kupfer oder Zink. Für Silber geht die Ausscheidung viel weiter.
In Zink wird durch 0,5 °/ 0 Silber eine reichliche Krystallisation der
Verbindung AgZn hervorgebracht, die auf Schliffen leicht sichtbar
gemacht werden kann durch Ätzen mit Alkalien oder mit verdünnter
Schwefelsäure. In Kupfer bringt 0,1 °/ 0 Silber geknickte weifsliche