Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

YI. Untersuchung von Legierungen. 
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bewährt sich die Fällung als Natriumantimoniat (49, d), mit welcher 
man bei der Untersuchung von Legierungen mit 3 °/ 0 Antimon noch 
guten Erfolg hat. Der Rückstand von Oxyden und basischen Nitraten, 
welcher nach dem Ausziehen des Abdampfungsrückstandes mit Wasser 
bleibt, wird mit Salpeter geschmolzen. Die geschmolzene Masse wird 
in der Wärme mit Wasser und ein wenig Kaliumhydroxyd aus 
gezogen und die Lösung mit Natriumchlorid und einem Tröpfchen 
Alkohol geprüft. 
d. Sind Zinn und Blei die überwiegenden Bestandteile eines 
Lagermetalles, so behandele man dasselbe mit Salpetersäure und dampfe 
in einem kleinen Porzellantiegel ab. Der Rückstand wird nochmals, 
mit Salzsäure abgedampft und mit einem reichlichen Zusatz von 
Wasser erwärmt. Kupfer, Zinn und der gröfste Teil des Bleis gehen 
in Lösung. Der Rückstand wird in Salzsäure gelöst und aus dieser 
Lösung metallisches Antimon, Wismut und etwas Kupfer durch Er 
wärmen auf blankem Zinn ausgefällt. Der dunkle Überzug von 
pulverigem Metall wird durch schnelles Erhitzen mit konzentrierter 
Salzsäure abgelöst, ausgewaschen und nach Oxydation mit Salpeter 
säure durch Schmelzen mit Salpeter für die Prüfung auf Antimon 
(49, d) vorbereitet. Wismut wird in dem Rückstand gesucht, welcher 
nach dem Ausziehen des Kaliumantimoniats bleibt. 
4. Legierungen der Edelmetalle. 
151. Allgemeine Eigenschaften. 
Alle Legierungen der Edelmetalle haben eine bemerkenswerte 
Neigung zu krystallisieren, wobei sie sich in Legierungen von un 
gleicher Schmelzbarkeit spalten. Auf geätzten Schliffen bilden diese 
Spaltungsprodukte mehr oder weniger regelmäfsige farbige Muster. 
Drei Prozent Gold in Silber macht sich durch gelbe Fäden auf 
w r eifsem Grunde bemerklich. In Legierungen mit Kupfer erfolgt bei 
einem Goldgehalt von zwei Prozent Ausscheidung einer goldreichen 
Legierung. Dieselbe Grenze findet man in Legierungen von Platin 
mit Kupfer oder Zink. Für Silber geht die Ausscheidung viel weiter. 
In Zink wird durch 0,5 °/ 0 Silber eine reichliche Krystallisation der 
Verbindung AgZn hervorgebracht, die auf Schliffen leicht sichtbar 
gemacht werden kann durch Ätzen mit Alkalien oder mit verdünnter 
Schwefelsäure. In Kupfer bringt 0,1 °/ 0 Silber geknickte weifsliche
	        
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