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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen.
3 mm betragen soll. Ein grofser Objektabstand erleichtert das Ein-
stellen der Präparate und macht es möglich, unter dem Mikroskop
Reagentien zuzufügen und andere Arbeiten an den Präparaten aus
zuführen (Härteprüfung, Auslesen mit der Präpariernadel), aufserdem
läuft man wenig Gefahr, die unterste Linse zu beschädigen. — Kommt
es darauf an, das Unterscheidungsvermögen des Mikroskops nach Mög
lichkeit zu steigern, so ist man auf Kombination von starken Objektiven
mit schwachen Ocularen angewiesen, die gegenwärtig von allen
Mikroskopverfertigern angewendet wird. Dem Chemiker ist, bis
jetzt wenigstens, hieran weniger gelegen, als an den Vorteilen
eines grofsen Objektabstandes, er bedient sich deshalb vorzugsweise
schwacher Objektive und stark vergröfsernder Oculare. Die Mehr
zahl der in den folgenden Abschnitten enthaltenen Beobachtungen
sind mit einem Objektiv ausgeführt, das bei einem Objektabstand
von 30 mm je nach dem gewählten Ocular Vergröfserungen von
20 bis 90fach giebt. Mit einem schwachen Ocular ist der Durch
messer des Gesichtsfeldes 3 mm. Bei so grofsem Objektabstand
ist ein besonderer Schutz für die unterste Linse nur ausnahms
weise nötig: häufiges Abspülen und Abwischen mit staubfreiem
Filtrierpapier oder mit reinem weichem Leinen genügt, um sie mehrere
Jahre in gutem Stande zu halten. Allerdings möchte ich Schwefel
wasserstoff aus dem Arbeitsraum für mikrochemische Untersuchungen
verbannt sehen und die Anwendung von Schwefelammonium auf
einzelne Reaktionen beschränken, wobei man dafür zu sorgen hat,
dasselbe zu beseitigen, sobald es seinen Dienst gethan hat. Salzsäure
und Salpetersäure, die meistens in verdünntem Zustande und in kleiner
Quantität zur Anwendung kommen, erfordern keine besonderen Vor-
sichtsmafsregeln, solange man nicht zu stärkeren Objektiven über
geht; dagegen mufs man mit Fluorwasserstoff und mit Fluor
ammonium auch bei grofsem Objektabstand vorsichtig zu Werke
gehen. Als Schutzmittel bietet sich zunächst Bedeckung des Probe
tropfens mit einer Glasplatte, die durch untergelegte Glasfäden aufser
Berührung mit der Flüssigkeit gehalten wird. 1 ) Dies Verfahren ist
1) Streng benutzt grofse Deckgläser, auf deren Ecken kleine Stücke
Kork geklebt sind. Solche Deckgläser sind wegen ihrer Zerbrechlichkeit nicht
gut zu putzen. Um die Verdunstung von Tropfen zu verzögern, gebrauche
ich kleine Uhrgläser und quadratische Stücke von Objektträgern, deren Ecken
in der Gebläseflamme abgerundet und etwa 1,5 mm aufgebogen sind.