Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

III. Apparat. 
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nicht bequem und läfst oftmals den gewünschten Zweck nicht erreichen. 
Dagegen ist es unter allen Umständen thunlich und durchaus zweck 
entsprechend, die Unterlinse des Objektivs zu bedecken. Zu diesem 
Ende bringt man ein Tröpfchen Wasser oder Glycerin auf dieselbe 
und legt ein rundes Deckglas auf, oder in Ermangelung eines solchen 
ein Scheibchen Glimmer, welches man aus einem auf Kork gelegten 
dünnen Glimmerblatt mit einem scharfen Korkbohrer ausschneiden 
kann. Selbstverständlich müssen Objektive, welche in dieser Weise 
geschützt wurden, sorgfältig abgespült und abgewischt werden, bevor 
das Mikroskop zur Seite gesetzt wird. 
Messung der mikroskopischen Krystalle mittelst des Ocular- 
mikrometers kann als Hilfsmittel zur Orientierung in einem ver 
wickelten mikroskopischen Bilde dienen, in einzelnen Fällen auch zur 
Unterscheidung verschiedener Verbindungen mit gleicher Form aber 
ungleicher Grösse der Krystalle. Der Gebrauch des Ocularmikro- 
meters - ist so einfach, dafs keine Anweisung und vorhergehende 
Übung nötig ist. Dagegen mögen einige Bemerkungen über die 
Reinigung des Mikrometerplättchens Platz finden. Wenige Mikro- 
meteroculare bleiben ohne weiteres Zuthun in gutem Stande, in den 
meisten stellen sich dunkle Stäubchen ein, deren Zahl allmählich so 
zunimmt, dafs man daran gehen mufs, das Plättchen herauszunehmen, 
um es zu reinigen. Man beachte hierbei, ob die Teilung der Ober 
oder der Unteriinse des Oculars zugekehrt ist. Nachdem die gröberen 
Stäubchen mit einem weichen Pinsel abgekehrt sind, kann die glatte 
Seite in gewöhnlicher Weise geputzt werden. Die geteilte Seite 
überfährt man in der Richtung der Teilstriche mit einer frischen 
Schnittfläche von Holundermark oder man giefst, nach Hartings 
Vorschrift, einen Tropfen Collodion auf und zieht nach zehn Minuten 
das sich leicht ablösende Häutchen ab. Dies Mittel entfernt allen 
Staub, auch aus den feinen Ritzen der Teilung, ohne Gefahr von 
Beschädigung. 
Abbildungen von mikroskopischen Krystallen anzufertigen ist 
nicht jedermanns Sache. Diejenigen, welche sich mikrochemischer 
Reaktionen als Hilfsmittel bei qualitativen Analysen bedienen, haben 
keine Veranlassung sich mit dieser Aufgabe zu beschäftigen, dagegen 
ist die Möglichkeit, unbekannte Krystallgebilde in richtigen Gröfsen- 
verhältnissen skizzieren zu können, von groisem Wert für ein ein 
gehendes Studium, zumal wenn neben den Skizzen kurze Aufzeichnungen
	        
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