Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

Y. Reaktionen. 
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können. Da Thallochlorid durch Erwärmen mit Königswasser und 
mit leicht reduzierbaren Chloriden in Thallichlorid übergeführt wird, 
hat man sich vor Verwechslung mit ähnlich krystallisierenden Ver 
bindungen (Tl 2 Mo0 4 ; T1 2 W0 4 ) zu hüten. 
7. Silber. 
a. Fällung als Chlorid, AgCl. Grenze: 0,1 ¿¿g Silber. 
b. Fällung als Bichromat, Ag 2 Cr 2 0 7 . Grenze: 0,15 /xg Silber, 
^"-a. Amorphes Chlorsilber ist für mikrochemische Beobachtungen 
nicht brauchbar. Es kann zum Krystallisieren gebracht werden durch 
Auflösen in heifser Salzsäure und Abkühlen der Lösung (Streng) oder 
durch Auflösen in Ammoniakflüssigkeit und langsames Verdunsten 
des Lösungsmittels (Haushofer). Streng giebt als vorherrschende 
Form das Oktaeder an, oft zu dreien und vieren gruppiert; Haushofer 
hat vorwiegend Würfel und Kombinationen 
des Würfels mit dem Oktaeder erhalten. Im 
allgemeinen ist Ammoniak als Lösungsmittel 
vorzuziehen, schon deshalb, weil Silberchlorid 
mit Hilfe desselben leicht von vielen anderen 
unlöslichen Verbindungen getrennt und durch 
blofses Verdunsten in charakteristischer Form 
abgeschieden werden kann. Die Krystalle 
sind klein, höchstens 20 ¿i, meistens unter 
10 ¡u , sodafs starke Vergröfserung angewendet werden mufs, wo 
bei wiederum Ammoniak weniger hinderlich ist als starke Salz 
säure. Für sehr kleine Quantitäten von Silber mufs die Vergrösserung 
auf 300 gebracht werden. Trotz dieser Unbequemlichkeit ist die 
Reaktion von grofsem Wert, zumal für die Auffindung des Silbers 
neben anderen Metallen. Alkalisalze sind ohne Einflufs auf dieselbe, 
dies gilt auch von löslichen Chromaten, Phosphaten und Arseniaten. 
In Gegenwart von Zinkchlorid und Antimonchlorid ändert sich die 
Gröfse und die Form der Krystalle; es entstehen sechsseitige Tafeln 
von 20 — 50 (ä. Goldchlorid bringt Oktaederskelette von 30—50 ¡x 
zuwege; Platinichlorid, wovon nur sehr wenig in Lösung geht, bewirkt 
die Entstehung kreuzförmiger Rosetten von 60—90 ¡i. Merkurichlorid 
und Ammoniummolybdat schädigen die Reaktion; Stannichlorid ver 
dirbt sie ganz und gar. 
b. Nach Haushofer werden aus neutralen Lösungen von Silber 
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Fig. 11. Silberclilorid, aus 
ammoniak. Lösung. Vgr.200.
	        
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