46
I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen.
— Die von Haushofer 1 ) vorgeschlagenen Reaktionen — Krystalli-
sation als Berylliumchloroplatinat und Berylliumsulfat — sind von
geringem Wert, da sie vollkommene Isolierung des Berylliums in
dem Probetropfen voraussetzen und überdies durchaus nicht empfind
lich sind. Berylliumsulfat ist leicht löslich, das Chloroplatinat ist
zerfliefslich.
Besseren Erfolg kann man sich von einer Abänderung der zweiten
der von Streng vorgeschlagenen Reaktionen auf Natrium (2, b) ver
sprechen, wodurch dieselbe zur Anwendung auf Beryllium geeignet
wird, welches sich bei dieser Reaktion ebenso verhält, wie Magnesium.
Uranvlacetat giebt mit Berylliumsalzen und sehr wenig Natriumacetat
blafsgelbe rhomboedrische Krystalle, die bei langsamer Ausbildung
eine Gröfse von 200 /u erreichen können. Bei schnellem Wachstum
entstehen Krystallskelette von tetraedrischem Habitus. Selbstverständ
lich darf die Lösung kein Magnesium enthalten und auch keine
schweren Metalle, die wie Zink, Kobalt und Kupfer, eben solche
Tripelacetate bilden können. Hat man zu viel Natriumacetat zu
gefügt, so entstehen hellgelbe Tetraeder von Natrium-Uranylacetat,
zu Ungunsten des Tripelacetats. In diesem Falle erwärme man mit
Ammoniak, beseitige einen Teil des Natriums durch Absaugen mit
Filtrierpapier und löse abermals in Essigsäure.
Die von Rössler angegebene Fällung von Ammonium-Beryllium
phosphat durch Kochen einer neutralisierten Lösung dieser Verbindung
in Salzsäure eignet sich nicht für mikrochemische Anwendung. Der
Niederschlag ist zwar dicht, aber durchaus nicht krystallinisch.
10. Mangan.
a. Fällung als Oxalat, MnC 2 0 4 +3H 2 0. Grenze: 1 ¡.ig Mangan.
b. Fällung als Ammoniummanganophosphat, NH 4 MnP0 4 +
6H 2 0. Grenze: 0,3 ¡.ig Mangan.
c. Fällung als Superoxyd, Mn0 2 . Grenze: 0,2 ¡.ig Mangan.
a. In Lösungen von Manganverbindungen, die ein wenig freie Essig
säure enthalten, entstehen auf Zusatz von Oxalsäure sehr charakte
ristische Speichenkränze (100—120 /¿), aus je drei farblosen Stäbchen
oder Garben gebildet, die einander unter Winkeln von 60° durch
kreuzen. Die dünnen Stäbchen haben eine unter 60° gegen die Längs-
1) Haushofer, a. a. O. S. 23, 24.