Y. Reaktionen.
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endigt ist; dabei können die gelblich gefärbten Krystalle des eisen
haltigen Bariumsulfats eine Gröfse von 50 /n erreichen. Chromichlorid
und Aluminiumchlorid haben ähnlichen Einflufs auf diese Reaktion.
b. Statt der von Boricky gewählten KieselfluorwasserstofFsäure
kann Ammoniumfluosilikat als Reagens benutzt werden. Es ist leicht
durch fraktionierte Sublimation zu reinigen und greift in trockenem
Zustande Glas nicht an. Aus schwach sauren Lösungen fällt es das
Barium schnell und vollständig. Die Krystalle des Bariumfluosilikats
sind gut ausgebildete Stäbchen (40 — 70 (i), zum Teil mit einer
schiefen Endfläche, zum Teil mit einem Doma von 45°. Nach
Streng 1 ) sind sie von einem Rhomboeder abzuleiten. Sie zeigen gerade
Auslöschung und schwache positive Doppel-
gleich einen Tropfen Wasser zu und erwärme bis Fig. 25 . Bariumfluosiiikat.
zu beginnendem Sieden. Schnelles Erwärmen
befördert die Ausscheidung und Entwickelung der Krystalle. Sie
haben alsdann in Form und Anordnung (am Rande des Tropfens)
einige Ähnlichkeit mit Gipskrystallen. — Strontium und Calcium
werden durch Ammoniumfluosilikat nicht gefällt.
c. Haushofer giebt neutrales Kaliumchromat als Reagens auf
Barium an. Abgesehen von der Schwierigkeit, mit diesem Reagens
gute Krystalle zu erzielen, ist die Reaktion bei Anwendung desselben
nicht charakteristisch, weil zugleich mit dem Barium auch Strontium
gefällt wird. Man nehme Kaliumbichromat und versetze saure
Bariumlösungen mit Natriumacetat, solche über deren Gehalt an freier
Säure man im Ungewissen ist, mit Acetat und nicht zu wenig Essig
säure. Unter diesen Umständen wird Bariumchromat in Gestalt
kleiner Quadrate und Rechtecke (8—20 [x ) von hellgelber Farbe ab
geschieden. Die Fällung ist nach einer halben Stunde noch nicht
beendigt. Sie kann durch gelindes Erwärmen beschleunigt werden,
brechung. Salzsäure und Salpetersäure können
die Abscheidung von Bariumfluosiiikat ver
hindern; Essigsäure ist ohne schädlichen Ein
flufs. Aus konzentrierten Lösungen erhält man
bei gewöhnlicher Temperatur Blättchen von der
Form der Weidenblätter, zu Kreuzen und
Stachelkugeln verwachsen. Man setze dann so-
1) Streng, Anl. z. Best. d. Min. S. 77.