Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

64 
I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen. 
ohne dafs Strontium gefällt wird, wenn Essigsäure in genügender 
Menge zugesetzt wurde. Soll auch das Strontiumchromat durch Er 
hitzen gefällt werden, so mufs Natriumacetat in grofsem Ubermafs 
zugesetzt und die Temperatur auf Siedehitze gebracht werden. Calcium 
wird auch durch neutrales Kaliumchromat nicht gefällt. 
d. Wird Kalium-Antimonyltartrat (BrechWeinstein) zu heifsen 
neutralen Lösungen von Bariumsalzen gefügt, so erfolgt während des 
Erkaltens Ausscheidung von dünnen Rauten und sechsseitigen Blättchen 
der Verbindung Ba(Sb0C 4 H 4 0 c ) 2 +2H 2 0. Spitzer Winkel der Rauten 
== 52°, der Sechsecke 104°; Auslöschung in der Richtung der langen 
Diagonale, Doppelbrechung 
schwach, negativ. Die Lö 
sungen müssen für diese 
Reaktion neutral oder mit 
Essigsäure schwach an- 
gesäuert sein, ferner frei 
von Strontium, da dieses 
in derselben Weise wie 
Barium gefällt wird, end 
ing. 26. Barium-Antimonyltartrat. Vgr. 90. 
lieh auch möglichst frei 
von Calcium, Magnesium und Alkalisalzen, weil man durch die Lös 
lichkeit (1:243) des Reaktionsproduktes und seine Neigung über 
sättigte Lösungen zu bilden, genötigt ist, bei geringem Bariumgehalt 
der Lösung bis nahe zur Trocknis zu verdampfen. 
Die Reaktionen mit Kaliumferrocyanid und mit Weinsäure können 
nicht als charakteristisch und auch nicht als besonders empfindlich 
gelten. Ist Ammoniumchlorid zugegen, so wird durch Kalium 
ferrocyanid auch das Calcium gefällt, und zwar aus sehr verdünnten 
Lösungen, während die Bariumverbindung im Verhältnis 1:38 löslich 
ist. Weinsäure schlägt aus gemischten Lösungen das Barium mit 
dem Strontium nieder, und zwar in solcher Weise, dafs die Krystalli- 
sation beider Tartrate gestört erscheint. 
Oxalsäure kann, nach vorhergegangenem Zusatz von Salpeter 
säure zu annähernder Scheidung des Bariums von Strontium und 
Calcium benutzt werden. Sie fällt zuerst das Calcium, danach das 
Strontium; Bariumoxalat scheidet sich erst nach weit getriebenem 
Eindampfen oder nach Zusatz eines Acetats ab, in Gestalt lang 
gestreckter Rauten und Stäbchen von 20—30 f.i. Borsäure verzögert
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.