Y. Reaktionen.
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licher pulveriger Niederschlag. Man kann sich in diesem Fall durch
vorhergehende Fällung des Bariums als Fluosilikat (19, b) helfen.
Eine andere Schwierigkeit erwächst aus der Isomorphie der Tartrate
von Strontium und Calcium. Es entstehen zahlreiche Mischkrystalle,
die bei weiterer Prüfung mit Schwefelsäure schlechte Resultate geben.
Durch Magnesiumacetat läfst sich die Krystallisation des Calcium-
tartrats (21, b) verzögern und abändern, während die Krystallisation
des Strontiumtartrats nicht beeinflufst wird. Borsäure und lösliche
Verbindungen von Aluminium, Chrom und Eisen machen die Reaktion
unbrauchbar.
d. Natriumbikarbonat fällt aus Lösungen von Strontiumsalzen
radial faserige und zugleich konzentrisch schalige Kugeln (25 /u). Sie
zeigen scharfe Polarisationskreuze und besitzen so starke Doppel
brechung, dafs in gröfseren Kugeln zwischen gekreuzten Nicols auch
farbige Ringe bis zur dritten Ordnung sichtbar werden. Aus heifsen
Lösungen fallen kurze Nadeln (8—12 ¡.i). Mit Ammoniumkarbonat
hat Haushofer auch Garben und fächerförmige Aggregate erhalten.
Werden Lösungen, welche neben Strontium auch Barium, Calcium
oder Magnesium enthalten, mit Natriumbikarbonat gefällt, so herrscht
die Form des Strontiumkarbonats meistens vor, doch ist von An
wendung des Natriumbikarbonats bei der Untersuchung gemischter
Lösungen, die wenig Strontium enthalten, abzuraten.
e. Oxalsäure bringt auch in Lösungen von Strontiumnitrat die
ziemlich viel freie Salpetersäure enthalten, einen krystallinischen
Niederschlag hervor. Die klaren farblosen und scharf 0 0
ausgebildeten Krystalle haben gewöhnlich das Aus- °o $ 0
sehen von Oktaedern (20—40 ¡u); ist viel freie Sal- 13 e9
petersäure zugegen, ebenso in Gegenwart von Ferri- ,
Chromi- oder Aluminiumsalzen, entstehen pris
matische tetragonale Krystalle der Kombination
go P. P. — Calciumoxalat liefert unter denselben
Umständen weit kleinere Krystalle (12—20 u) von 28 - strontium-
tt i • r >- t i tt i oxalat. Ygr. 130.
oktaedrischem Habitus. — Eigentümliche Verände
rungen werden durch Stannichlorid zuwege gebracht, zumal wenn aufser-
dem freie Salzsäure zugegen ist. Aus gemengten Lösungen fällt
Oxalsäure unter diesen Umständen zuerst Strontiumoxalat, in grofsen
Krystallen (60—100 /u) von oktaedrischem Habitus, welche schwache
Doppelbrechung zeigen und ein wenig Zinn enthalten. Wahrscheinlich
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