Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

Y. Reaktionen. 
67 
licher pulveriger Niederschlag. Man kann sich in diesem Fall durch 
vorhergehende Fällung des Bariums als Fluosilikat (19, b) helfen. 
Eine andere Schwierigkeit erwächst aus der Isomorphie der Tartrate 
von Strontium und Calcium. Es entstehen zahlreiche Mischkrystalle, 
die bei weiterer Prüfung mit Schwefelsäure schlechte Resultate geben. 
Durch Magnesiumacetat läfst sich die Krystallisation des Calcium- 
tartrats (21, b) verzögern und abändern, während die Krystallisation 
des Strontiumtartrats nicht beeinflufst wird. Borsäure und lösliche 
Verbindungen von Aluminium, Chrom und Eisen machen die Reaktion 
unbrauchbar. 
d. Natriumbikarbonat fällt aus Lösungen von Strontiumsalzen 
radial faserige und zugleich konzentrisch schalige Kugeln (25 /u). Sie 
zeigen scharfe Polarisationskreuze und besitzen so starke Doppel 
brechung, dafs in gröfseren Kugeln zwischen gekreuzten Nicols auch 
farbige Ringe bis zur dritten Ordnung sichtbar werden. Aus heifsen 
Lösungen fallen kurze Nadeln (8—12 ¡.i). Mit Ammoniumkarbonat 
hat Haushofer auch Garben und fächerförmige Aggregate erhalten. 
Werden Lösungen, welche neben Strontium auch Barium, Calcium 
oder Magnesium enthalten, mit Natriumbikarbonat gefällt, so herrscht 
die Form des Strontiumkarbonats meistens vor, doch ist von An 
wendung des Natriumbikarbonats bei der Untersuchung gemischter 
Lösungen, die wenig Strontium enthalten, abzuraten. 
e. Oxalsäure bringt auch in Lösungen von Strontiumnitrat die 
ziemlich viel freie Salpetersäure enthalten, einen krystallinischen 
Niederschlag hervor. Die klaren farblosen und scharf 0 0 
ausgebildeten Krystalle haben gewöhnlich das Aus- °o $ 0 
sehen von Oktaedern (20—40 ¡u); ist viel freie Sal- 13 e9 
petersäure zugegen, ebenso in Gegenwart von Ferri- , 
Chromi- oder Aluminiumsalzen, entstehen pris 
matische tetragonale Krystalle der Kombination 
go P. P. — Calciumoxalat liefert unter denselben 
Umständen weit kleinere Krystalle (12—20 u) von 28 - strontium- 
tt i • r >- t i tt i oxalat. Ygr. 130. 
oktaedrischem Habitus. — Eigentümliche Verände 
rungen werden durch Stannichlorid zuwege gebracht, zumal wenn aufser- 
dem freie Salzsäure zugegen ist. Aus gemengten Lösungen fällt 
Oxalsäure unter diesen Umständen zuerst Strontiumoxalat, in grofsen 
Krystallen (60—100 /u) von oktaedrischem Habitus, welche schwache 
Doppelbrechung zeigen und ein wenig Zinn enthalten. Wahrscheinlich 
5*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.