Y. Reaktionen.
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Calciurasulfat, CaS0 4 + 2 H 2 0, herbei. Aus neutralen und aus schwach
angesäuerten Lösungen krystallisiert es in dünnen monoklinen Prismen
(15—90^), deren schiefe Endflächen (6 5°3 6durch eine Hemipyramide
gebildet werden. Einzelne Krystalle zeigen einen spitzen Winkel
von 53°, der Begrenzung durch die zweite Hemipyramide (52° 29')
entsprechend. Zwillinge mit einspringendem Winkel der Hemipyramide
von 130°, mit den Schwalbenschwanzzwillingen von Gips überein
stimmend, sind so häufig, dafs sie als charakteristisch für Calcium
sulfat gelten können; minder häufig sind x-förmige Zwillinge, durch
Verwachsung zweier Krystalle nach dem Klinopinakoi'd entstanden,
mit eingeschaltetem Gipsblättchen dreifarbig. * 1 ) Einfache Krystalle
zeigen in der Richtung der längsten Diagonale schwache negative
Doppelbrechung; der Auslöschungswinkel (mit co P) beträgt 53°, er
kann durch veränderte Lage der Krystalle bis 43° herabgedrückt
werden. — Starke Säuren vermindern die Empfindlichkeit der Reaktion
und veranlassen die Bildung von Büscheln und Fächern dünner spitzer
Nadeln. Zusatz von Natrium- oder Ammoniumacetat stellt die normale
Krystallbildung her. Die Chloride der trivalenten Metalle wirken
stark verzögernd und lassen verkrüppelte Krystalle entstehen, kleine
Rechtecke und rundliche Körner (10—15 ¿i), die kaum von Strontium
sulfat zu unterscheiden sind. In diesem Fall kann durch Auf kochen
der stark verdünnten Lösung mit einem kleinen Zusatz von Ammonium
acetat und nachheriges Konzentrieren Abhilfe geschafft werden. Über
haupt gelingt die Abscheidung von Calciumsulfat am besten, wenn
die Lösungen so verdünnt sind, dafs sie einiges Erhitzen und Konzen
trieren gestatten; die Krystallbildung geht dann in recht charakte
ristischer Weise vom Rande der Probetropfen aus. Grofse Mengen
von Alkalisalzen sind bei diesem Verfahren hinderlich; man darf aus
diesem Grunde die Prüfung auf Calcium nicht zu lange hinausschieben.
Im Notfall versuche man, das Konzentrieren von stark verdünnten und
1) Bei der optischen Untersuchung sehr dünner Gipskrystalle ist Ein
schaltung eines Gipsblättchens, welches zwischen gekreuzten Nicols Weiss
I. Ordn. zeigt, sehr nützlich. Man legt es auf das Okular und hat dann bei
parallelen Nicols ein rotviolettes Feld, in welchem sehr schwach polarisierende
Krystalle blaue Additions- und gelbe Subtraktionsfarbe zeigen. Die Zwischen
stellung, in -welcher der Krystall und das Feld gleiche Farbe haben, entspricht
der Auslöschungsrichtung. Mit Rot erst. Ordn. und gekreuzten Nicols hat
man für Addition Blau bis Grün, für Subtraktion Gelb bis Weifs, mit weniger
Empfindlichkeit.