Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

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I. Teil. Allgemeine Methode und Eeaktionen. 
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Fig. 36. Tripelnitrit von 
Kupfer, Blei und Kalium. 
Vgr. 60. 
beträchtliches Übermafs von Kaliumnitrit ist wesentliches Erfordernis, 
und da überdies das Endprodukt der Reaktion nicht unlöslich ist, 
w i 9 ^ m mufs mit möglichst konzentrierten Lösungen 
gearbeitet werden. Um die oben angegebene 
Empfindlichkeit zu erreichen, wurde der Probe 
tropfen verdampft und der Rückstand in der 
Lösung von Kaliumnitrit oder in der Essig 
säure gelöst. Von dem zugesetzten Bleiacetat 
sieht man eine gelbe Trübung ausgehen, kurz 
darnach zeigt sich ein feiner Staub und nach 
ungefähr einer Minute schwarze Würfel (10—25/«) eines Tripelnitrits, 
dessen Analyse die Formel K 2 CuPb(N0 2 ) 6 ergeben hat, dem Tripelnitrit 
des Nickels (12, a) entsprechend. Sehr dünne Plättchen dieser Ver 
bindung lassen das Licht mit dunkler Orangefarbe durch, etwas dickere 
erscheinen braun, die Farbe ist indessen von solcher Intensität, dafs 
Kryställchen von 3 /u Dicke bereits schwarz aussehen. Bei genügendem 
Zusatz von Kaliumnitrit kann die schwarze Verbindung durch Erwärmen 
in der Mutterlauge gelöst und durch langsames Abkühlen zu graphit 
ähnlich glänzenden Würfeln von 70 fj. umkrystallisiert werden. Die 
selben werden durch Ammoniak entfärbt, durch Essigsäure wird die Farbe 
wieder hervorgerufen, zuerst bräunlich orange, später schwarz. Das 
Blei kann durch Barium und Strontium ersetzt werden, die Reaktion 
verläuft damit langsamer und liefert kleinere Krystalle. — Erhält man 
nach dem oben beschriebenen Verfahren keine Krystalle, so kann dies 
in ungenügendem Zusatz von Essigsäure und Kaliumnitrit seinen Grund 
haben, oder in zu grofser Verdünnung der kupferhaltigen Lösung. Im 
letzteren Fall setze man nach dem Bleiacetat ein Körnchen Caesium 
chlorid oder Thalliumnitrat zu. Mit Caesiumchlorid steigt die Empfind 
lichkeit auf das Dreifache, die Gröfse der Krystalle geht auf die Hälfte 
zurück; durch Thalliumnitrat wird die Grenze der Reaktion weit unter 
0,01 ¡ug Kupfer verlegt, gleichzeitig nimmt die Gröfse der Krystalle 
bis zu 3 ¡.i ab. 
b. Man löse die Probe in einem ansehnlichen Übermafs von 
Ammoniak und setze ein Körnchen Kaliumferrocyanid zu. Während 
der Verdunstung des Ammoniaks scheiden sich blafsgelbe Dendriten 
von Cuprammoniumferrocyanid aus, die allmählich eine rötliche Färbung 
annehmen. Gut ausgebildete Rauten und Quadrate sind selten, ge 
wöhnlich erscheinen gefiederte Gebilde. Indessen können auch diese
	        
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