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Magnus an Berzelius.
Berlin, 30. December 1839.
Hochgeehrter Herr Professor!
Verzeihen Sie, dass ich Ihren Brief vom 19. No
vember erst heute beantworte, zumal derselbe einige
wissenschaftliche Gegenstände enthält, über die ich
gern noch einige Belehrung von Ihnen wünschte.
Ehe ich jedoch mich zu diesen Gegenständen wende,
muss ich Ihnen einiges andere in Betreff meiner Person
mittheilen. Es ist mir am Donnerstag vor acht Tagen
die Ehre zu Theil geworden, dass ich in der hiesigen
Academie zum Mitglied erwählt worden bin. Es
fehlt jetzt nur noch die Bestätigung des Königs, die
zwar gewöhnlich etwas lange auf sich warten lässt,
aber doch fast niemals ausbleibt. Es hat mir diese
Ernennung eine sehr grosse Freude gemacht. Ich
kann bei einer solchen Anerkennung, die mir zu Theil
wird, nie den Gedanken unterdrücken, dass ich da
durch vielleicht einen geringen Theil der Schuld ab
trage, die ich gegen Sie habe. Es giebt gewisse
Dinge, für die man sich nur durch die That bedanken
kann, und leider oft solche, für die eine Gelegenheit
zur That fehlt; zu diesen gehört der Dank für das,
was Sie an mir gethan, denn der einzige Dank, der
dafür möglich ist, ist der, dass ich zeige, dass Ihre
Wohl that auf keinen ganz unfruchtbaren Boden ge
fallen ist, und es ist wohl eine verzeihliche Eitelkeit,
wenn ich die Anerkennung, die mir von Anderen