Butylalkoliole.
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Er entstellt eigentümliclierweisa auch aus normalem Propylamin
nach 1, 5 statt des normalen Alkohols, wegen intermediärer
Bildung von Propylen. Farblose Flüssigkeit. Siedet etwa 15°
niedriger als sein Isomeres, und ist wie dieses aus der wässerigen
Lösung „aussalzbar“. Gibt bei der Oxydation Aceton. Die
Konstitution des Isopropylalkohols folgt aus seiner Bildung aus
Aceton, dessen Konstitution CH 3 —CO—CII 3 ist.
Butylalkoliole, C4 Ho . O H.
Die vier nach der Theorie möglichen Isomeren existieren.
1. Normalbutylalkohol, CH 3 -CH 2 -CH 2 -CII 2 .OH(Butanol-1).
Aus Glycerin durch Scliizomycetengärung (Fitz) relativ leicht
darstellbar. Synthetisch äus Butyraldehyd, Buttersäure oder
Butyrylchlorid nach II, 1. und 1 a. erhalten (Lieben und Itossi
1S69). Siedet 19° höher als normaler Propylalkohol. Sein Ge
ruch ist eigentümlich, zum Husten reizend. Mit Wasser nicht
mehr in jedem Verhältnis mischbar; 1 Vol. löst sich in 12 Vol.
Wasser bei 22°. Aussalzbar. Gibt bei der Oxydation Normal-
Buttersäure. Seine Konstitution folgt aus seinen Beziehungen zu
dieser Säure (s. Kap. VI, A) und deren Darstellbarkeit aus
normalem Propylalkohol.
2. Sekundärer Buiylalkohol (Butanol -2), Äthylmethylcarbin ol,
Butylenhydrat, *{j^>CH.OH, =: C H 3 -CH 2 -C H (O H )~ c H 3 . Aua
Erytkrit, C 4 H 6 (OH) 4 , und Jodwasserstoff, desgleichen aus Normalbutylen
und Jodwasserstoff, entsteht der Jodwasserstoffester (de Luynes), den
man nach I, 2 verseift. Wird nach II, 3 aus Aldehyd oder Ameisen
säureester und Zinkäthyl (Saytzejf ) gewonnen. Stark riechende Flüssig
keit, welche etwa 18° niedriger als der normale Alkohol siedet. Seine
Oxydation gibt Äthylmethylketon, C 2 H 5 —CO—CH 3 . Hieraus folgt
seine Konstitution.
3. Isobutylalkohol (Methylpropanol-1), Gärungsbutylalkohoi,
(CH 3 ) 2 CH—CH 2 . OH, ist der wichtigste Butylalkohol. Er ist im
Fuselöl (Wurtz 1852), zumal im Kartoffelfuselöl (Bierhefegärung)
enthalten und daraus, am besten als Jodid, gewinnbar. Farblose
Flüssigkeit von geistig-fuseligem, an wilden Jasmin erinnern
den Geruch. Siedet etwa 8° niedriger als der normale Alkohol. Seine
Oxydation gibt Isobuttersäure, C 4 H.j0 2 . Hieraus folgt die Kon
stitution.