Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

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IV. Derivate der einwertigen Alkohole. 
Der Stamm Propargyl (aus Propyl und argentum) soll die Dar» 
stellbarkeit explosiver Silberverbindungen (s. o.) andeuten. 
Geraniol, (С H 3 ) 2 С=0 H-C H 2 -C H 2 -C (С H 8 )= С H-C H 2 .0 H, 
= C 10 H l8 O, ist ein angenehm riechendes, aus Geraniumöl isolierbares 
Öl vom S.-P. 17 121°, das durch Oxydation Citral gibt und daraus 
durch Eeduktion darstellbar ist. 
Neroi, ein primärer Alkohol, ist dem Geraniol isomer und sehr 
ähnlich, ebenso die beiden tertiären Alkohole d- und 1-Linalool, aus 
Linaloearten; alle vier sind untereinander und mit Terpinhydrat 
(s. Terpene) durch Übergänge verknüpft. 
IV. Derivate der Alkohole. 
Dieselben zerfallen in sechs Abteilungen: 1. Äther; 2. Thio- 
derivate; 3. Säurederivate; 4. Stickstoffbasen; 5. Phosphor- usw. 
-basen; 6. Organometalle. 
A. Eigentliche Äther (alkoholische Äther). ' 
Unter Äthern der (einwertigen) Alkohole versteht man Ver 
bindungen von neutralem Charakter, welche sich von den Alko 
holen durch Austritt von Wasser (2 Mol. Alkohol minus 1 Mol. 
Wasser) ableiten, aus ihnen häufig durch Erhitzen mit Schwefel 
säure darstellbar sind und sich von ihnen dadurch unterscheiden, 
daß sie sich nicht wie jene mit Säuren unter Esterbildung ver 
einigen, daß sie durch Halogene substituiert, nicht oxydiert 
werden usw. — Nur das niedrigste Glied der Reihe ist gasförmig, 
die meisten sind flüssig, die hochmolekularen feste Körper. Die 
flüchtigeren Äther sind durch einen charakteristischen, „äthe 
rischen“ Geruch ausgezeichnet, der bei den hochmolekularen 
Gliedern verschwindet. 
In den Äthern spielt, im Gegensatz zu den Alkoholen, kein 
Wasserstoffatom eine andere Bolle wie die anderen', metallisches 
Natrium wirkt daher auf sie nicht ein (s. S. 19). 
Konstitution. Man kann die Äther als die Anhydride der 
einwertigen Alkohole betrachten, analog den Anhydriden ein 
wertiger Basen: 
K.OH 
к он 
>0+H s O; 
ca 
**Х> + н,а
	        
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