Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

Zinkalkyle. 
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Farblose, leicht bewegliche, stark lichtbrechende Flüssigkeit, vom 
S.-P. 46° und dem spez. Gew. 1,39. Eiecht ausnehmend durchdringend 
und widrig; entzündet sich an der Luft sofort und brennt mit glänzend 
rötlichblauer Flamme (Zinkflamme) unter Bildung von Zinkoxyd. 
Mit Wasser zersetzt es sich heftig zu Methan und Zinkhydroxyd. 
Gibt mit Jodmethyl Äthan. Dient wie die vorigen Verbindungen u. a. 
zur Darstellung sekundärer und tertiärer Alkohole und des Acetons. 
Mit Jod setzt es sich um zu Methylzinkjodid, ZnCH 3 J (s. oben, 
weiße Blättchen) und Jodmethyl, dann Zinkjodid und Jodmethyl. 
Zinkäihyl, Zn(C 2 H 3 ) 2 , ist dem Zinkmethyl völlig ähnlich; es siedet 
bei 118°. Spez. Gew. 1,18. 
Quecksiibermethyl, IIg(CH 3 ) 2 (Frankland), und Quecksilberäthyl, 
Hg(C 2 H 5 ) 2 (Buckton) (siehe Bildungsweise 1, auch 3), sind farblose 
Flüssigkeiten von eigentümlichem, etwas süßlichem, bald widerwärtigem 
Geruch. Siedepunkt der Methylverbindung 95°, der Äthylverbindung 159°, 
spez. Gew. der ersteren > 3. Luftbeständig, aber entzündbar. Sehr 
giftig. Durch Salzsäure entsteht Methylquecksilberchlorid, Hg(CH 3 )01, 
[Hg(CH 3 ) 2 + HCl — Hg(OH 3 )Cl + CHJ, ein farbloses Salz, dem 
ein Hydroxyd, Hg(CH 3 ).OH, von stark alkalischer Reaktion korre 
spondiert. 
Durch Einwirkung von Quecksilberoxyd auf viele organische Sub 
stanzen entstehen Verbindungen, die Quecksilber direkt au Kohlenstoff 
gebunden enthalten. Vgl. z. B. B. 33, 1328; 41, 2087. 
Aluminiummethyl, A1(CH 3 ) 3 , ist selbstentzündlich und zersetzt sich 
heftig mit Wasser. S.-P. 130°. Dampfdichte: B. 22, 551. Auch Cad 
miummethyl ist bekannt. 
Bieimethyl, Pb(CH 3 ) 4 , und -äthyl, Pb(C 2 H 5 ) 4 (Cahours), entstehen 
nach Bildungsweise 3, wobei sich merkwürdigerweise Blei abscheidet: 
2PbCi 2 2Zn(CH 3 ) a = Pb(CH 3 ) 4 4“ Pb 4“ 2ZnCl 2 . Luftbeständig. 
Interessant, weil in ihnen das Blei vierwertig auftritt. Das Hydroxyd, 
Pb(CH 3 ) 3 . OH, bildet spitze Prismen, riecht wie Senf und ist ein starkes 
Alkali. 
Desgleichen sind die Zinnverbindungen (Löwig, Frankland): 
Zinntetramethyl, Sn(CH 3 ) 4 , Zinntetraäthyl, Sn(0 2 H 5 ) 4 , Zinntriäthyl, 
Sn 2 (C 2 H 5 ) 6 , Zinndimethyl, Sn 2 (CH 3 ) 4 , u. a. interessant, weil sie die 
Vierwertigkeit des Zinns erweisen. 
Y. Aldehyde und Ketone, C n H 2n 0. 
Die Aldehyde und Ketone sind Substanzen, welche aus den 
primären bzw. sekundären Alkoholen durch Oxydation unter 
Austritt von zwei Atomen Wasserstoff entstehen. 
Die Aldehyde bilden sich aus den primären Alkoholen und 
können durch weitere Oxydation unter Aufnahme eines Sauer 
stoffatoms leicht in die entsprechenden Säuren mit gleich vielen
	        
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