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XIII. Kohlensäurederivate.
und fast nur in Salzen bekannt. Auch gemischte Derivate sind
vielfach dargestellt, z.B. Carhamidsäureäthylester, CO(NH 2 )(OC 2 H 5 ),
analog Oxamäthan (S. 280).
Übersicht:
Neutrale
Derivate
C 0 (0 C 2 H 5 ) 2
Kohlensäure
äthylester
C0C1 2
Chlorkohlenoxyd
CO(NH 2 ) 2
Harnstoff
Saure
Derivate
CO(OC 2 H 6 )(OH)
Äthylkohlen
säure
CO (CI) (OH)
Chlorkohlensäure
CO(NH 2 )(OH)
Carhamidsäure
Gemischte
Derivate
C 0 (CI) (0 C 2 H 5 )
Chlorkohlensäure
äthylester
C 0 (N H 2 ) (0 C 2 Hg)
Urethan
Die Büdungsweisen dieser Verbindungen sind meist völlig analog
denjenigen der entsprechenden Derivate der einbasischen Säuren und
der Oxalsäure.
A. Ester der Kohlensäure.
Kohlensäureäthylester, CO(OC 2 H 5 ) 2 . Bildung:
1. Durch Einwirkung von Äthyljodid auf Silbercarhonat.
2. Durch Einwirkung von Alkohol auf Chlorkohlensäureester
(also indirekt aus Chlorkohlenoxyd und Alkohol, s. f. S.):
C 2 H 5 0H + Cl.CO.OC 2 H 5 = C 2 H ä O.CO.OC 2 H 6 + HCl.
Neutrale, hei 126° siedende, angenehm riechende Flüssigkeit,
welche leichter als Wasser und darin unlöslich ist.
Analoge Methyl-, Propyl-, usw. -esier existieren, desgleichen Ester,
welche zwei verschiedene Alkoholradikale enthalten. Die Reihenfolge
des Eintritts derselben ist gleichgültig (Beweis der Gleichwertigkeit
der beiden Hydroxyle).
Äthylkohlensäure, C0(0C 2 H 5 )(0H). Entspricht völlig der
Äthylschwefelsäure, ist aber weit unbeständiger und daher nur
in Salzen bekannt.
Das äthyikohiensaure Kalium, CO (OC 2 H 6 ) (OK), entsteht durch
Einleiten von Kohlensäure in alkoholische Kaliumäthylatlösung:
C 2 H 5 0K-|-C0 2 = C 2 H 5 0 . CO . OK. Perlmutterglänzende Blättchen,
welche schon durch Wasser in primäres Kaliumcarhonat und Alkohol
gespalten werden.