Molekulargewichtsbestimmung. 13
im Ballon zurückbleibt. Für höhere Temperaturen ist sie modifiziert
nach Troost und Hautefeuille anwendbar (Porzellanballon).
B. Es wird das Volum einer abgewogenen Menge Sub
stanz in Dampfform bestimmt.
l a . Nach Gay-Lussac. Die in ein Kügelchen gefüllte Substanz
wird eingeführt in einen mit Quecksilber gefüllten Glaszylinder. Dieser
ist umgeben von einem Glasmantel, dessen unteres Ende auch in das
Quecksilber taucht, und der mit einer Heizflüssigkeit (Wasser, Anilin usw.)
gefüllt ist. Man erwärmt durch das Quecksilber hindurch und mißt
nach vollständiger Vergasung das Volum des gebildeten Dampfes bei
der Temperatur t°.
l b . Methode von A. W. Hof mann. Man bringt die Substanz
in ein (zweckmäßig ungeteiltes) Barometerrohr, welches von einem
weiteren Zylinder umgeben ist, durch welchen der Dampf einer ge
eigneten Heizfiüssigkeit (Wasser, Anilin, Diphenylamin) geleitet wird.
Der Zylinder kann selbst als Rückflußkühler fungieren.
Ein Vorteil dieser Methode liegt in der Anwendung wesentlich
verminderten Druckes und der dadurch bedingten beträchtlichen Er
niedrigung des Siedepunktes, wodurch noch die Dampfdichte von Sub
stanzen bestimmt werden kann, welche bei gewöhnlichem Atmosphären
druck nicht ohne Zersetzung vergasbar sind.
In vielfachen Modifikationen angewandte genaue Methode.
2. V. Meyers Luftverdrängungsmethode. Das die Sub
stanz enthaltende Röhrchen fällt durch eine Glasröhre senkrecht ab
wärts in ein angeschmolzenes, weiteres zylindrisches Gefäß. Dieses
ist von außen auf konstante Temperatur erwärmt, indem es umgeben
ist von einem langen Glasmantel, in welchem eine Flüssigkeit siedet,
und dessen oberer Teil zur Kondensation des Dampfes derselben dient.
Es entweicht nur die verdrängte Luft, welche über Wasser auf gefangen
und gemessen wird. Somit ist eine Bestimmung der Temperatur des
Dampfes der Substanz überflüssig.
Nach beiden Methoden braucht man nur bis zu 0,1 g Substanz
zu verwenden. In allen Fällen ist
wo g das Gewicht des Dampfes und v das Gewicht eines gleich großen
Volums Luft ausdrückt.
Nach dem Luftverdrängungsverfahren ist mithin z. B.:
Cb—w) 273 1 ’
n i L y* v -
760 273 + i 773
wobei n die Anzahl der aufgesammelten Kubikzentimeter Luft und, wie
bekannt, y 778 g das Gewicht eines Kubikzentimeters Luft bezeichnet.
(Die anderen Zeichen haben dieselbe Bedeutung wie S. 6.)
Verwendet man zur Füllung des Apparates statt Luft Wasserstoff
gas, so ist es wegen der größeren Diffusionsgeschwindigkeit des letzteren