362
XV. Polymethylenderivate.
(B. 30, 974; 31, 1803; A. 324, l). Camphersäure (s. Campherderivate)
ist eine Trimethylpentamethylendicarbonsäure.
Ein Derivat des Pentamethylens ist die Leuconsäure, PentaJceto-
/CO-CO
pentamethylen, C 5 0 5 (-f- 4 H 2 0), = C 0\ | , und ferner die damit
'C 0—c.o ,
eng verwandte Krokonsäure, C 5 H 2 0 5 . Beide sind aus dem Kohlenoxyd-
kalium (Nebenprodukt bei der Darstellung des Kaliums) gewonnen
worden und in theoretischer Hinsicht sehr interessant (Nietzki und
Benckiser, B. 19, 293; 20, 1617). S. Hexaoxybenzol.
Cyclopenten (I) (aus Cyclopentanon) wird durch Ozon zu Glutar-
dialdehyd (S.263) bzw. zum Halbaldehyd der Glutarsäure (S. 266) auf
gespalten. Cyclopentadien (II) ist im Steinkohlenteer enthalten (B. 29,
552); sehr reaktionsfähiger Kohlenwasserstoff, S.-P. 41°, von ausgeprägt
olefinischem, nicht aromatischem Charakter, der z. B. leicht Brom
addiert (B. 34, 68). Cyclopentadien gibt mit Formaldehyd Fulven (III),
ein dem Benzol isomeres, gelbes 01.
CH 2 -CH 2 v
<i) 1 x
CH
=ch/
CHo
CH=CHs
IV CH=CH\
(II) I )CH 2 , (III) I >C=CH 2 .
CH=CH/ CH^CH/
Durch komplizierten Abbau können Benzolderivate in Penta-
methylenderivate verwandelt werden (s. Chloranil und B. 26, 513).
Andere Pentamethylenderivate s. B. 27, 965; 28, 655; 30, 387.
Uber eine interessante Bingerweiterung eines Pentamethylen-
derivats zu einem Hexamethylenderivat durch „cyclische Pinakolin
umlagerung“ s. A. 376, 152; 396, 200; über merkwürdige, umgekehrte
Bingverengerungen s. B. 42, 145; C. 1916, I, 365.
D. Hexamethylen- oder Cyclohexanderivaie.
Viele Hexamethylenderivate sind synthetisch aus aliphatischen
Verbindungen dargestellt worden mittels genau derselben Reak
tionen, mittels deren viele Pentamethylenderivate gewonnen worden
sind (Malonestersynthese, intramolekulare Ketonbildung usw.).
Wichtige Synthesen: Baeyer, A.278, 88; J.Wislicenus, A. 275,361:
ferner Knoevenagel, A. 281, 33; 297, 113. Eine sehr große Zahl
von Hexamethylenderivaten ist ferner durch Hydrierung aromati
scher 'Verbindungen erhalten worden (daher die Bezeichnung
„hydroaromatisch“); soweit solche im wesentlichen nur wegen
ihrer Beziehungen zu den betreffenden aromatischen Substanzen
Interesse haben, werden sie erst bei diesen besprochen.
"Viele wichtige Hexamethylenderivate gehören zu den Terpenen
und Camphern (Kap. XXVI); wegen ihrer Beziehungen zu den aro
matischen Verbindungen einerseits und wichtigen bicyclischen Ring-