Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

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XV. Polymethylenderivate. 
schlissigen Chlors auf Benzol im Sonnenlicht. Teste, heim Destillieren 
oder durch Alkalien in Trichlorbenzol und Salzsäure zerfallende Masse; 
in zwei stereoisomeren Modifikationen bekannt. 
Yon den Carbonsäuren des Hexamethylens ist die Monocarbonsäure 
(Hexahyd roben zoesäure) zu nennen, welche durch Deduktion yon Benzoe 
säure gewonnen wird, und die verschiedenen Struktur- und stereo 
isomeren Hexahydroprodukte der drei Benzoldicarbonsäuren (hydrierte 
Phtalsäuren). Auch Oxy- und Ketosäuren sind bekannt (Chinasäure, 
Succinylobernsteinsäure). Näheres hierüber siehe Kap. XXV. 
Homologe des Cyclohexans sind Hexahydro- toluol-, m-xylol und 
V'-Cumol, Nononaphten (im kaukasischen Petroleum). 
Den bisher besprochenen Hexamethylenderivaten, in denen 
die Kohlenstoffatome nur durch einfache Bindungen verknüpft 
sind, stehen die olefinischen Hexamethylenderivate gegenüber, die 
im Kern eine oder zwei Doppelbindungen enthalten. Ihre Zahl 
ist außerordentlich groß. 
q jj CH CH 
Cyclohexen, Tetrahydrobenzol, i 2 2 n , aus Jodcyclohexan 
C Hg—C Hg—C H 
oder Cyclohexanol durch HJ- bzw. H 2 0-Abspaltung; farblose Flüssig 
keit, schwach lauchartig riechend, S.-P. 88 bis 84°, addiert Chlor und 
Brom, reduziert Permanganat; gibt ein flüssiges Dibromid. 
Cyclohexadien, Dihydróbenzól, existiert in zwei sehr ähnlichen 
Isomeren, die sich durch die Lage der Doppelbindungen unterscheiden; 
wenig beständig; addieren 4 At. Brom; geben mit Alkohol-Schwefel 
säure eine himbeerrote bzw r . blauviolette Färbung. Im Steinkohlenteer 
nachgewiesen. — Homolog sind z. B. Dihydro-p-xylol und 
Dihydro - p - cymol, C H 3 . C<£j . C H (C H 3 ) 2 , isomer mit 
den Terpenen C 10 H 16 ; zeigt terpenartigen Geruch, unbeständig; Syn 
these aus Succinylobemsteinsäureester B. 26, 232. 
Auch ungesättigte Alkohole, Ketone und Carbonsäuren der Hexa- 
methylenreihe sind bekannt; betr. ungesättigter Dicarbonsäuren siehe 
hydrierte Phtalsäuren. Benzolkerne mit sog. „chinoider“ Bindungsart 
sind vielleicht Cyclohexadiénringe; diese Substanzen w'erden wegen 
ihrer nahen genetischen Beziehungen zu manchen Benzolderivaten erst 
bei diesen besprochen. 
Cyclohexatrien s. Gruppe ß (Benzolderivate). 
E. Cycloheptan-, Cyclooctan- und Cyclononanderivate. 
Seitdem Hexamethylenderivate unter den Ahbauprodukten des 
Cocains und Atropins aufgefunden worden sind, sind Suberon und 
seine Umwandlungsprodukte Ausgangsmaterialien für mannigfache 
und komplizierte Synthesen geworden. 
Suberon, Ketoheptamethylen, (CH 2 ) 6 > CO, S.-P. 179°, entsteht durch 
intramolekulare Ketonbildung aus korksaurem Kalk und liefert bei der
	        
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