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XVIII. Halogensubstitutionsprodukte.
auch dem Thalliumhydroxyd ähnliche Eigenschaften besitzt (F. Meyer,
Hartmann, B. 27, 502, 1597). Das Jod erscheint hier dreiwertig und
erweist sich als ein basenbildendes Element. Weiteres: B. 31, 915.
Hexajodbenzol aus Benzoesäure beim Erhitzen mit rauchender
Schwefelsäure und Jod; rotbraune Nadeln; Sm.-P.: 350°.
Fluorbenzol, C 6 H ß Fl, ist eine bei 85° siedende Flüssigkeit.
Monochlortoluol, C 6 H 4 C1(CH 3 ), und-bromtoluol,C 6 H 4 Br(CH 3 ),
existieren als Biderivate des Benzols wieder als o-, m- und
p-Modifikationen.
Durch Chlorieren (Bromieren) des Toluols nach S. 396 entstehen
die Para- und Ortho-verbindungen in annähernd gleichen Mengen.
Das Meta-Chlortoluol erhält man aus m-Toluidin, C 6 H 4 (CH 3 )(NH 2 ),
nach 3. Die Paraverbindungen sind in der Kälte fest (s. Tab.), die
Isomeren flüssig. Durch Oxydation entstehen Halogenbenzoesäuren
(s. o.).
Benzylchlorid, C t; H 5 .CH 2 Cl (Cannizzaro). Entstellt durch
Chlorieren kochenden Toluols; analog entsteht Benzylbromid, das
durch Jodkalium in Benzyljodid umwandelhar ist. Diese Verbin
dungen sind ihrem Verhalten nach die Halogenwasserst offester des
Benzylalkohols, C„H ß .CH 2 .0H, aus welchem sie durch Halogen
wasserstoff entstehen, und in welchen sie durch längeres Kochen
mit viel Wasser (besser Kaliumcarbonat) übergehen. Kochen mit
Alkohol liefert den Äthyläther, mit Kaliumacetat den Essigester
dieses Alkohols, mit Kaliumsulfhydrat das bezügliche Mercaptan,
mit Ammoniak die Aminbasen desselben.
Farblose Flüssigkeiten, schwerer als Wasser, welche unzer-
setzt sieden und die Schleimhäute der Nase und der Augen aufs
empfindlichste reizen. Ihre Oxydation führt zu Benzoesäure. —
Benzylchlorid dient in der Technik zur Darstellung von Bitter
mandelöl (s. Kap. XXIV, B) und anderen Farbstoff-Zwischen
produkten.
Benzalchlorid, C 6 H 6 .CHC1 2 , und Benzotrichlorid, C 6 H 6 .CC1 3 ,
entstehen bei weiterer Chlorierung siedenden Toluols sowie aus
den entsprechenden Sauerstoffverbindungen, dem Bittermandelöl,
CeHg.CHO, und der Benzoesäure, C 6 H ß *C0 2 H (bzw. Benzoyl-
chlorid, C 6 H ß .C0Cl, s. Kap. XXV, A, 1), durch Phosphorpenta-
chlorid. Dem Benzylchlorid ähnliche Flüssigkeiten, welche beim
Überhitzen mit W asser in die zugehörigen Sauerstoffverbindungen