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XIX. Nitroverbindungen.
puffen beim Erhitzen. Sie sind in Wasser unlöslich, hingegen in
Alkohol, Äther und Eisessig meist leicht löslich.
Übersicht:
C 6 H 8 (N0 2 )
C 6 H 4 (N0 2 ) 2
C 6 H 3 (N0 2 ) 3
Nitrobenzol
o-, m-, p -Dinitrobenzole
s-Trinitrobenzol
Sm.-P. +6°, S.-P.209 0
fest, Sm.-P. 117, 90 u. 172°
fest, Sm.-P. 121°
C 6 H 4 (CH 8 )(N0 2 )
C 6 H 3 (CH 3 ) 2 (N0 2 )
C 6 H 2 (CH 3 ) 3 (N0 2 ) usw.
o-, m-, p -Nitrotoluol,
Nitroxylole
Nitromesitylen
S.-P. 218, 230 u. 234°
z. B. 1: 3: 4 (N0 2 in 4) fl.,
fest, Sm.-P. 42°,
p-: fest
S.-P. 238°
S.-P. 255°
C 6 H 3 (CH 8 )(N0 2 ) 2
C 6 H 3 C1(N 0 2 ) 2
C 6 Br 4 (N0 2 ) 2 usw.
Dinitrotoluole
Dinitrochlorbenzol
Tetrabromdinitrobenzol
In den meisten Nitroverbindungen ist die am Benzolkern
befindliche Nitrogruppe, wie bei den Nitroparaffinen, sehr fest
gebunden und nicht gegen andere Gruppen austauschbar.
Durch Thionylchlorid erfolgt indes Austausch gegen Chlor.
Ferner werden sie wie jene durch Beduktion in saurer Lösung
leicht in die entsprechenden Aminoverbindungen übergeführt (in
alkalischer Lösung in Azoxy-, Azo- und Hydrazoverbindungen
[s. Kap. XXI, C], in neutraler in Hydroxylamine [s. Kap. XXI, D]).
Hingegen können aromatische Nitroverbindungen nicht analog
Bildungsweise 1. der Nitroparaffins (S. 122) durch Einwirkung von Silber
nitrit auf Chlorbenzol usw. dargestellt werden, während diese Reaktion
für die in der Seitenkette nitrierten Verbindungen verwendbar ist.
Elektrolytische Reduktion zu Aminophenolen : B. 26, 1844; 27, 1927.
Nitrobenzol, C 6 H 5 (N0 2 ) (Mitscherlich 1834). Entsteht (unter
Erwärmen) beim allmählichen Einträgen von Benzol in rauchende
{Salpetersäure oder beim Behandeln desselben mit der berechneten
Menge Salpetersäure-Schwefelsäure-Mischung. Farblose, intensiv
nach Bittermandelöl riechende Flüssigkeit, die in der Kälte erstarrt
(Sm.-P. -f- 6°) und in sehr verdünnter wässeriger Lösung süßen
Geschmack besitzt. Dient als „Mirbanöl“ zu Parfümeriezwecken.
Giftig. Liefert mit Natriumamid normales Diazobenzolnatrium.
Dinitrobenzole, C 6 H 4 (N0 2 ) 2 . Entstehen bei stärkerer Ni
trierung von Benzol; dabei treten, wie in allen analogen Fällen,