Triphenylmethan.
(Friedei-Crafts; vgl. A. 194:, 252; Nebenprodukt Diphenylmethan);
desgl. aus Paraleukanilin, C 19 Hi 3 (NH 2 ) 3 , durch Eliminierung der
Aminogruppen, JE. und 0. Fischer. — Beste Darstellung aus Tri-
phenylchlormetkan durch Zinkpulver und Eisessig (B. 36, 383).
Schöne, weiße Prismen, in kaltem Alkohol schwer, in heißem, wie
in Äther und Benzol leicht, in Wasser nicht löslich. Sm.-P. 93°,
S.-P. 3590.
Kristallisiert aus Benzol mit einem Molekül „Kristallbenzol“, eine
bei vielen Triphenylmethanderivaten zu beobachtende Erscheinung.
Bildet mit metallischem Kalium die Verbindung (C 6 H 6 ) 8 CK, die
mit Benzylchlorid asymmetrisches Tetraphenyläthan (S. 535) liefert
(B. 39, 2958).
Triphenylchlormethan, (C 6 H e ) 3 CCl, aus Tetrachlorkohlenstoff,
Benzol und Aluminiumchlorid (B. 33, 3147). Farblos; löst sich in
flüssigem Schwefeldioxyd unter „Tautomerisation“ mit gelber Farbe
(B. 42, 406). Triphenylbrommeihan, (C 6 H 5 ) 8 CBr, aus Triphenylmethan
und Brom unter Austausch des Methanwasserstoffatoms gegen Brom.
Durch Einwirkung von Metallen auf Triphenylchlormethan in Benzol
entsteht eine gelbe Lösung des höchst reaktionsfähigen
Triphenylmethyl, (C 6 H B ) 3 C, mit dreiwertigem Kohlenstoff (Gom-
herg, B. 33, 3150). Der Kohlenwasserstoff ist in festem Zustande
farblos und als bimolekular (Hexaphenyläthan, S. 535) zu betrachten;
auch obige Lösung enthält neben dem gefärbten Triphenylmethyl in
überwiegender Menge farbloses Hexaphenyläthan. Das Gleichgewicht
zwischen beiden Formen hängt außer von der Natur des Lösungs
mittels von der Temperatur ab, analog dem mit steigender Temperatur
zunehmenden Zerfall des farblosen N 2 0 4 in das braunrote N0 2 :
(C 6 H 6 ) 3 C.C(C 6 H B ) 3 2(C 6 H 5 ) 3 C.
Die gelbe Lösung, welche ähnlich N0 2 ein charakteristisches
Bandenspektrum zeigt, absorbiert mit größter Begierde Sauerstoff unter
Entfärbung und Übergang des vorhandenen Triphenylmethyls in das
unlösliche Peroxyd, (C 6 H 5 ) 3 C . 0.0 . C(0 6 H 5 ) 3 ; die entfärbte Lösung
färbt sich aber beim Stehen von neuem unter Wiederherstellung obigen
Gleichgewichts. Auch im Lichte tritt Entfärbung ein infolge Selbst
reduktion: Zerfall in Triphenylmethan und Dibiphenylendiphenyläthan
(8. 535). Vgl.B. 41, 2471; 42, 3028; 44, 2557; 45, 1344; 48, 1096; 49, 603, 608.
Ein Analoges des Triphenylmethyls ist
Tribiphenylmethyl, (C 6 H 5 . C 6 H 4 ) 3 C, dessen intensiv violette Lösung
nur die monomolekulare Form enthält (A. 372, 1; B. 46, 1475; 48, 716).
Triphenylcarbinol, (C 6 H 6 ) 3 C.0H, entsteht aus Triphenyl-
brommethan beim Kochen mit H 2 0; auch direkt aus Triphenyl
methan durch Oxydation mit Chromsäure in Eisessiglösung. Dar
stellung aus Benzoesäureester und Phenylmagnesiumbromid nach