Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

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XXX. Dibenzylgruppe. 
In analoger Weise entsteht aus Phtalsäureanhydrid mit 2 Mol. 
Resorcin unter gleichzeitiger Abspaltung eines Moleküls Wasser das 
Fluorescein, C 20 H 12 O 6 (-f H 8 0), gleich C 6 H 4 -C<°«g 3 ( ( °g)>0. 
11 CO 0 
Gelbes Kristallpulver, das sich in Alkohol mit gelbroter 
Farbe, in Alkali mit roter Farbe und prachtvoller grüner Fluores- 
cenz löst. Durch Brom entsteht Tetrabromfluorescein, rote 
Kristalle, dessen Kaliumsalz, C 20 H G Br 4 O 6 K 2 , den prächtigen Farb 
stoff Eosin bildet (Caro, Baeyer, 1874). 
Phloxin, Erythrosin, Rose de Bengale usw. sind Tetrabromdichlor-, 
Tetrachlor- und Tetrajoddichlorfluorescein. 
Konstitution dieser Verbindungen: vgl. a. Bernthsen , Ch. Z. 16 
(1892), 1956; ferner B. 26, 172; 28, 44, 396, 428; 29, 131, 138 ff. 
Derartige Phtaleine gehen als Oxy-Phtalophenone durch 
Reduktion in Oxyderivate der Triphenylmethanearbonsäure über, 
welche als „Phtaline“ bezeichnet werden, z. B. das Phenolphtalein 
(C H OH) 
in Dioxytriphenylmethancarbonsäure, ® if> Phenol- 
v_yg li^ • v_y Uo -H- 
phtalin; das Fluorescein in Fluorescin. Die Phtaline sind farblos 
und als Leukoverbindungen der Phtaleine zu betrachten. 
Ersetzt man im Fluorescein die beiden Hydroxyle der Resorcin- 
reste durch die Gruppe N(C 2 H 6 ) 2 , so erhält man das (Tetraäthyl-) 
Rhodamin, C 20 H 11 O 3 [N(C 2 H B ) 2 ] 2 Cl, einen prächtig fluorescierenden, 
roten, basischen Farbstoff. Es entsteht durch Erhitzen von Phtalsäure 
anhydrid mit Diäthyl-m-aminophenol (S. 451, vgl. a. Formorhodamin, 
Kap. XXXVI, A, 3). 
Gallei'n, C 20 H l2 0 7 , aus Pyrogallol und Phtalsäureanhydrid, ist ein 
Anhydrid des normalen Phtaleins des Pyrogallols. 
Coerulein, C 20 H 10 O 6 , ein Umwandlungsprodukt des Galleins, ist 
ein olivengrüner Farbstoff und ein Abkömmling des Phenylanthrons 
(S. 550). Näheres C. 1901, II, 775. 
Tetraphenylmethan, C(C 6 H 6 ) 4 , s. B. 36, 1088; 39, 1463. 
XXX. Dibenzylgruppe. 
In den Verbindungen der Dibenzylgruppe hängen, wie aus 
ihren Bildungsweisen usw. hervorgeht, die beiden Benzolkerne 
durch zwei Kohlenstoffatome zusammen. Sie werden durch Oxy 
dation alle in Benzoesäure bzw. deren Derivate übergeführt.
	        
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