D Horstmanu, Ber. d. deutsch, chem. Ges. 2, 137, 1869.
— 155 —
Temp.
P-0,1
P = 0,2
P = 0,3
P = 0,4
680
8,8
8,8
8,8
8,8
800
7,42
7,8
8,21
8,52
900
6,58
7,22
7,45
7,78
1000
5,95
6,72
6,83
7,15
1100
5,40
6,00
6,24
6,44
1200
4,92
5,36
5,62
5,82
1300
4,6
4,82
5,02
5,25
1400
4,5
4,54
4,73
5,0
1500
4,48
4,52
4,61
—
Die Dichte 8,8 entspricht dem Molekulargewicht J 2 = 254, die
Dichte 4,4 dem vollständigen Zerfall in Moleküle J = 127. Bei Tem
peraturen zwischen 350 und 680° findet keine bestimmbare Dissoziation
statt, bei 800° sind bei dem niedrigsten Druck schon beinahe 30% der
Moleküle dissoziert, bei den höheren Drucken indessen nur 21,14 und 7%.
Mit steigender Temperatur nimmt die Dissoziation rasch zu, bis zu 1200°
ist die Zunahme des „Dissoziationsgrades“, d. h. des Bruchteils an disso-
zierten Molekülen, etwa gleich 15% für einen Temperaturzuwachs von
100°. Bei noch höherer Temperatur sind nicht mehr viel Moleküle übrig,
die sich dissozieren könnten, der Dissoziationsgrad wächst daher nur noch
langsam mit der Temperatur, und bei etwa 1600° C kann die Dissoziation
als praktisch vollkommen angesehen werden.
Wie Horstmann 1 ) schon 1869 thermodynamisch abgeleitet hat, muß
für das Gleichgewicht nach der Formel
J 2 ^~^ 2 J
die folgende Gleichung gelten:
(Konzentration d. J 2 -Mol.) = Konst. X (Konz. d. J-Mol.) 2
Diese Beziehung kann aus Guldberg und Waages Gesetz, oder
auch aus kinetischen Betrachtungen sehr einfach folgendermaßen abge
leitet werden: die Anzahl der J 2 -Moleküle, die in der Sekunde zerfallen,
ist ihrer Konzentration proportional; die Anzahl der J 2 -Moleküle, die durch
den Zusammentritt zweier J-Moleküle rückgebildet werden, ist der Anzahl
von Zusammenstößen je zweier J-Moleküle in der Sekunde proportional,
und diese Zahl ist, wie leicht zu sehen, dem Quadrat ihrer Konzentration
proportional. Wenn das Gleichgewicht erreicht ist, wird die Zahl der
J 2 -Moleküle weder vermehrt noch vermindert, die Anzahl in der Zeit
einheit zerfallender J 2 -Moleküle muß daher der Anzahl der in derselben