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Eis und über flüssigem Wasser unter 0° C nach Juhlins, Marvins und
Regnaults Messungen 1 ):
über Eis über Wasser
Temp. —30 —20 —10 0
Druck 0,292 0,787 1,974 4,579
Wj: 18 672 673 666
— 20 — 10 0 -f 10 + 20 + 30 -f 40 °C
0,960 2,159 4,579 9,179 17,406 31,55 54,91 mm.
W:18 595 595 592 585 582 580 cal.
Nun haben wir für den Dampfdruck p 4 über Eis:
d ln Pl W,
dt “~1,99T*
ln bedeutet den natürlichen Logarithmus. Ebenso gilt für den Dampf
druck p über Wasser d Jn w
dt = 1,99T*
wo W! und W die Verdampfungswärme eines Grammoleküls (18 g) Eis resp.
Wasser ist. W:18 ist hiernach 595 cal. bei 0° und 583 cal. bei 18°,
während Winkelmann 589,5 cal., Dieterici 596,8 cal. bei 0°, Thomsen
579 cal. bei 18° experimentell gefunden haben.
d ln
Pi
W, — W
dt 1,99T* 1,99T 2
wo Q = W 4 —W die Differenz der Verdampfungswärme von Eis und Wasser
ist. Diese Differenz ist offenbar gleich der latenten Schmelzwärme des
Eises, denn wir können das Eis auf die Weise verdampfen, daß wir es erst
schmelzen und dann das Wasser verdampfen. Die Zahlen von Juhlin stimmen
sehr gut mit dieser Theorie. Sie geben für eine Temperatur von —10° C
Q = 664 —598 = 75 cal., während verschiedene Experimentatoren den Wert
Q kalorimetrisch zu 79,7 cal. bei 0° und zu 75 cal. bei —10° C gefunden
haben.
Ebenso erhalten wir bei dem Salz Na 2 HP0 4 12H 2 0 für die Verbindungs
wärme Q, entwickelt bei der Vereinigung von Na 2 HP0 4 llH 2 0 mit einem
Molekül Wasser, die Beziehung (vgl. S. 161):
Q dln
dt
1,99T S
Die Verbindungswärme Q, die bei der Vereinigung von Na 2 HP0 4 mit
einem Molekül Wasser entwickelt wird, ist gegeben durch
Q,
dln —
c
1,99T 2 dt
Wir finden so Q = 1575 cai. und Q 4 = 3105 cal.
x ) Vgl. Scheel, Verh. phys. Ges. 7, 391, 1905.
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