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trierten Lösungen in verschiedenen Lösungsmitteln der Dissoziations
grad mit der Löslichkeit zu. Die Tabelle von Waiden hat das folgende
Aussehen:
Lösungsmittel
Reakt.-geschw. Löslichkeit ( u.
1000 K. (p. Min.)
Diel. Konst.
f. Assoz.-Fakt.
Hexan
0,0021
prakt. = 0
1,88
0,90
Äther
0,0153
überaus klein
4,13
0,99
Azetal
0,046
>> >>
4,9
1
Paraldehyd
0,236
0,0189
10,5
0,85
Äthylnitrat
1,138
0,0198
17,6
1
Azeton
3,010
0,0915
21
1,3
Propionitril
5,280
0,213
27,2
1,6
Benzonitril
6,020
0,181
26
1,0
Nitrobenzol
8,40
0,201
32,2
1,13
Azetonitril
9,64
0,618
36,4
1,79
Nitromethan
20,67
1,163
40,4
>1,6
Wasser
—
3,318
78
3,8
Die Löslichkeit p steigt sehr stark mit zunehmender Dielektrizitäts-
3 r —
konstante e und zwar findet Waiden, daß der Quotient e:y p.=48
im Mittel ist (mit einer Schwankung zwischen 42,8 bei Azetonitril und
54,8 bei Nitrobenzol). Die Reaktionsgeschwindigkeit geht mit der Löslich
keit (und folglich mit dem Dissoziationsgrad) fast parallel. Der Zusammen
hang zwischen Löslichkeit und Assoziationsfaktor ist nicht so einfach.
Was die Lösungswärme in verschiedenen Lösungsmitteln betrifft,
hat Waiden gefunden, daß sie dem van’t Hoffschen Gesetz folgt, wenn
man auf die elektrolytische Dissoziation Rücksicht nimmt (vgl. S. 160 u. 185).
Als allgemeine Schlußfolgerung aus diesen vielseitigen Untersuchungen
dürfte man wohl aussprechen, daß dieselben Regelmäßigkeiten sich bei
wässerigen wie bei anderen Lösungen geltend machen, ein Schluß zu dem
auch Carrara (vgl. S. 213) gelangt ist.
Aus dem, was über die Leitfähigkeit von Gemischen gesagt worden
ist, geht ohne weiteres hervor, daß eine Gleichung von der Form, wie sie
van’t Hoff und Storch vorgeschlagen haben, sich nicht auf eine ge
mischte Lösung mehrerer Salze XA, X^ usw. ausdehnen läßt. Ich habe
statt dessen folgende Form vorgeschlagen:
(Konz, des undissoz. XA) =
Hb
Konst. (Konz. d. Ionen X) (Konz. d. Ionen A)
| f + + — —
\ (Totale Konz. d. Ionen X -f- X t +... + A -f- A x -b...)