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ein in eine Flüssigkeit eingetauchter Körper scheinbar ebensoviel an Ge
wicht verliert, wie die Menge der Flüssigkeit wiegt, die von dem ein
getauchten Körper verdrängt wird. Er benutzte dieses Prinzip, um an
einem Kranze das, was wir jetzt das spezifische Gewicht nennen würden,
zu bestimmen, und zeigte auf diese Weise, daß er nicht aus reinem Golde
gemacht war. Indessen entschuldigt er sich, daß er eine experimentelle
Untersuchung ausgeführt hat, also eine Arbeit sehr inferiorer Natur.
Schon etwa 500 Jahre v. Chr. G. führte Empedokles die Vorstellung
ein, daß alles aus vier Elementen besteht: Erde, Wasser, Luft und Feuer.
Diese Elemente der antiken Zeit entsprechen eher dem, was wir jetzt Aggre
gatzustände nennen, wenn wir das Feuer ausnehmen, das gleichbedeutend
mit heißen Gasen ist. Dementsprechend behaupteten Plato und Aristo
teles, daß die Elemente ineinander verwandelt werden können. Zum
Beispiel lesen wir im Timaios folgende Stelle: „Wir sehen das, was wir
Wasser nennen, zu Stein und Erde werden, durch Kondensation, wie uns
scheint, und zu Wind und Luft durch Zerteilung. Brennende Luft wird zu
Feuer, aber dieses, verdichtet und ausgelöscht, nimmt wieder die Form
von Luft an, die Luft geht zusammen und wird dicht in Wolken und Nebel,
daraus wieder, durch noch weitere Vereinigung, wird fließendes Wasser.
Aus dem Wasser schließlich, entstehen wieder Steine und Erde.“ Mit ein
facheren Worten: Man hatte beobachtet, daß bei der Abkühlung heißer
Gase („Feuer“) kalte Gase („Luft“) entstehen, und daß man bei der Konden
sation feuchter Luft Wassertropfen erhält, die man zu gewöhnlichem Wasser
sammeln kann. Andrerseits setzen sich aus Wasser feste Körper ab, die
vorher darin suspendiert oder gelöst waren. Die alten Philosophen be
trachteten offenbar nur die Qualitäten der Körper, und die natürliche
Konsequenz davon war die Hypothese der Verwandlung eines Elementes
in ein andres. Diese Hypothese beherrscht die alchimistischen Vorstellungen
von der Natur der Stoffe. Auch die Phlogiston-Hypothese ist nur eine
Abart der Transmutations-Hypothese. Indem man ein etwas, das man
Phlogiston nannte, den Metall,,kalken“ (oxyden) zufügte, gewann man die
Metalle selbst. Kohle enthielt viel Phlogiston. Wenn man also einen Metall
kalk mit Kohle erhitzte, so verband er sich mit dem Phlogiston der Kohle
und Metall war das Produkt. Der häufig gemachten Beobachtung, daß die
Kalzination, d. i. die Austreibung des Phlogistons, von einer Gewichts
zunahme begleitet ist, wurde keine Aufmerksamkeit geschenkt.
Indessen hat der antike Philosoph Empedokles mit rein philoso
phischen Überlegungen einen Standpunkt erreicht, der der modernen Kritik
Stand hält. An Stelle der gebräuchlichen Lehre, die sich auf die Be
obachtungen des gewöhnlichen Lebens stützt, daß alles vernichtet werden