72
— = 4,571 (1,75 log T -f- 3,2),
welche bei den gewöhnlich vorkommenden Temperaturen etwas höhere Werte
von L ergibt als die Forcrandsche Formel.
Nernst hat ebenfalls den Versuch gemacht, die Affinität A aus
der Wärmeentwicklung W zu berechnen. Diese sei bei dem absoluten Null
punkt W 0 , so setzt Nernst:
w = Wo + ßT 2 + 2yT 3 +
A = W 0 — ßT 2 — yT 3 —
Das charakteristische dieser Formeln ist das Fehlen des Gliedes, welches
T in der Reihenentwicklung enthalten sollte.
Diese Formeln entsprechen den Bedingungen, daß W und A bei dem
absoluten Nullpunkt gleich sind, und der aus Helmholtz’ Formel (wo A =
23070 e) durch Differentiation abgeleiteten:
d 2 A dW 1
-— = (— 2ß — 6yT) = — ——= — (M--M0
dT 2 TdT T
dW/dT ist gleich der Änderung der Reaktionswärme mit der Temperatur und
ist nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie gleich dem Unterschied
der Wärmekapazität der sich umsetzenden und der sich neubildenden Körper.
Sehr viele Arbeit ist mit wechselndem Erfolg aufgewandt worden, um
die Nernstsche Formel zu prüfen. Zu einem weiteren Vergleich zwischen
Bildungswärme W und Affinität A seien nach Le Chatelier folgende bei
gewöhnlicher Temperatur gültige Daten angeführt, aus denen hervorgeht,
daß im allgemeinen die Affinität geringer ist als die Reaktionswärme. Bei
der Bildung von Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Jodsilber und Jodblei,
aus ihren Elementen ist es jedoch umgekehrt. Alle Körper sind als fest an
genommen mit Ausnahme von 0, Cl, Br, J, H 2 0, HCl und HBr, die als gas
förmig gerechnet werden
Körper
A
W
A/W
Ag 2 0
3600
5900
0,60
AgCl
25600
28900
0,89
AgBr
23000
23400
0,98
AgJ
15900
14200
1,12
Hg 2 Cl 2
49400
62000
0,80
Hg 2 Br 2
42800
49C00
0,88
Hg 2 J 2
26800
288C0
0,93
HgCL
42600
526C0
0,81
HgBr 2
37330
40500
0,92
HgJ 2
24100
25100
0,96