350 Gasometrische Methoden.
in der Mitte des Schachts auf der obersten Kohlengicht aufgerichtet, so
dass das Niedersinken derselben mit dem Gichtengange gleichen Schritt
hält. Von dem oberen Ende der eisernen Röhre läuft ein angelöthetes
daumendickes Zinnrohr an den Ort herab, wo man den Apparat zum
Aufsammeln der Gase aufgestellt hat. Indem man die vorgelegten
Sammelröhren von Zeit zu Zeit abschmilzt und durch andere ersetzt,
lassen sich leicht aus jeder Tiefe des Ofens Gasproben schöpfen. Die
flüchtigen condensirbaren Producte [20] findet man in einem vorgelegten
graduirten Cylinder, den man ebenfalls von Zeit zu Zeit wechseln kann.
Verbindet man mit - dem letzten Sammelrohr ein Glasrohr, das man
senkrecht in Wasser eintaucht, so lässt sich, wie schon oben bemerkt
wurde, an der Tiefe derjenigen Einsenkung, bei der die Gasentwickelung
aus dem Rohr aufhört, die Größe der Pressung messen, welche die Gase
an der Stelle der Röhrenmündung im Ofenschacht besitzen.
Hat man Gase von wechselnder Zusammensetzung, welche sich aus
einem__ verschlossenen Gefäße entwickeln, aufzufangen, so wählt man
Hg. TA,
dazu die Vorrichtung Fig. 14. Die in der Retorte @ entwickelten Pro-
ducte entweichen anfangs gleichzeitig durch die Röhren c und 6. Die
erstere wird darauf in den Cylinder mit Quecksilber d getaucht, so dass
der Gasstrom nur noch durch das Rohr 6 und die damit verbundenen
Sammelröhrchen ee streicht. Will man während der Dauer des Ver-
suchs eine Sammelröhre abschmelzen, so verschließt. man das offene
Kautschukröhrchen f durch Zusammenpressen und senkt den Cylinder
abwärts, damit durch eine Druckverminderung im Inneren des Apparates
bei dem Abschmelzen der Sammelröhren ein Aufblasen des Glases_ver-
hindert wird.
Manche Untersuchungen bringen die Nothwendigkeit mit sich, meh-
rere Proben von einer gemeinschaftlich aufgefangenen Gasmenge zu ver-
wenden. Um zu diesem [21] Zwecke ein größeres Gasvolumen aufzu-
fangen, von dem successiv einzelne Portionen genommen werden können,
dient der Apparat Fig. ı5. «aa ist ein mit Quecksilber gefüllter Cylinder,
indem_ sich die Glasglocke 66_vermittelst des Halters c auf und nieder