Full text: Gesammelte Abhandlungen (2. Bd.)

372) Gasometrische Methoden 
zu reiben braucht, um alsbald aus dem Fläschchen centimeterlange Fun- 
ken zu erhalten. 
% [53] Viel bequemer noch ist es, die Gasentzündungen mittelst eine 
nductionsfunkens zu bewerkstelligen. Der zur Erzeugung eines solchen 
dienende primäre Strom wird am besten durch die in Poggendorff’s An- 
nalen Bd. ı54 S. 248 von mir beschriebene zur Erzeugung von Funken- 
spectren bestimmte Kette (vergl. oben Fig. ı7 A) hergestellt. Die beiden 
beweglichen mit den Polen der Kette verbundenen Leitungsdrähte 
führen den primären Strom zu der kleinen Inductionsrolle B von unge- 
fähr 8 Centimeter Durchmesser und 16 Centimeter Länge. Die Enden 
dieser Inductionsrolle sind mit den beiden Drähten 77 verbunden, welche 
sorgfältig isolirt an den Wänden des Gaszimmers oberhalb der Gastische 
entlang geführt sind. Von diesen Drähten, die sich an keiner Stelle 
berühren dürfen, laufen zu sämmtlichen Arbeits- 
plätzen Abzweigungen von feinem Kupferdraht s 
aus, deren Enden in die Eudiometerdrähte eingehak 
werden können. Das Einhaken geschieht mittelst, 
der kleinen Handhaben aa (Fig. 33). Man erzeugt 
die Inductionsfunken im Eudiometer dadurch, das 
man die Kette (Fig. 17 A) mittelst des daran befind 
ichen Handgriffes ein paar Secunden lang in die 
Erregerflüssigkeit eintaucht. Die Kette kann, wen 
bei ihrem Gebrauch die a. a. O. gegebenen Vor- 
schriften genau befolgt werden, sechs bis acht Jahre 
lang zur Funkenerzeugung benutzt werden, ohne 
dass man während dieses langen Zeitraumes nöthig 
hat, dieselbe zu reinigen oder mit Flüssigkeit neu 
54] zu füllen; nur muss die langsam an der Luft 
erdunstende Flüssigkeit durch Zugießen von etwas 
asser von Zeit zu Zeit ersetzt werden. % A 
7 Um das bei der Verbrennung gebildete Wasser 
in Dampfgestalt zu messen, dient der Apparat Fig. 34- 
Man bringt das Eudiometer, in welchem sich das nach der Explosion 
gemessene Gas _mit dem bei der Verbrennung gebildeten Wasser befindet, 
tanniol auf, Das erhaltene Amalgam wird noch, um es geschmeidiger zu machen, sechs 
bi acht Mal unter stetem Umrühren umgeschmolzen und auf ein Stück dickes, am beste D 
gewirktes Seidenzeug, das als Reibzeug dient, aufgetragen. Bei dem Reiben der Por ee 
zellanröhre legt man das Seidenzeug so um dieselbe, dass die reibende Seidenfläche m 
zur Hälfte mit Amalgam bedeckt ist, zur Hälfte frei bleibt. Die ausgezeichnete Wir] 7 
samkeit des Amalgams tritt gewöhnlich erst nach einiger Zeit ein und erhält sich dann 
Monate lang unverändert,
	        
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