Full text: Gesammelte Abhandlungen (2. Bd.)

Gasometrische_Methoden 445 
ases dienenden Gefäßes nicht bei derselben Temperatur, bei welche 
das Gas in dem Gefäße abgeschlossen wird; man hat .daher erst mit 
Hülfe des cubischen Ausdehnungscoefficienten des Glases den jener letz 
eren Temperatur entsprechenden Hohlraum zu berechnen und dem ur- 
prünglich durch Ausmessung gefundenen zu substituiren;: sodann ist bei 
der Wägung des offenen mit Luft gefüllten‘ Gefäßes Temperatur und 
Barometerstand zu bestimmen und das Gewicht des Glasgefäßes auf den 
Iuftleeren Raum zu reduciren; darauf hat man das Gefäß mit dem zu 
untersuchenden Gase oder Dampfe zu füllen und bei dem Verschließen 
»härischer desselben abermals Temperatur und Barometerstand zu messen, um die 
wie die Reduction des gemessenen Volumens auf-o° und 0,76 m Quecksilber- 
gte Luft druck ausführen zu können; ferner ist bei der Wägung des mit dem 
g herbei- ase gefüllten Gefäßes nochmals Temperatur und Barometerstand, So- 
man_ mit ie der Wasserdampfgehalt der in der Wage befindlichen Luft zu be- 
76. Baro- timmen, um die Elemente zur Reduction der Gewichtstücke und der, 
< erleidet, Luft auf den luftleeren Raum zu erhalten. Man sieht, dass das End- 
esultat solcher Bestimmungen von einer Menge zu beobachtender Größe 
abhängig [r53] ist, die zum Theil nicht einmal mit aller wünschens- 
erthen Schärfe festzustellen sind. Wo es sich daher um eine möglichst 
ie besten exacte Bestimmung des specifischen Gewichtes von Gasen oder Dämpfe 
estimmen handelt, ziehe ich eine andere Methode vor, die bei einer weit größeren 
bis‘ zwei Einfachheit und Sicherheit in der Ausführung Resultate von großer 
te Fehler chärfe gewährt. Dieselbe macht alle diese Druck- und Temperatur- 
dagegen bestimmungen, sowie die Volumenmessung des Gases oder Dampfes 
wägende überflüssig und giebt das gesuchte specifische Gewicht ohne alle weitere 
res Luft- Beobachtungselemente mit Hülfe nur zweier einfacher Wägungen. Das 
mehrere Princip dieser Methode ergiebt sich aus folgender Erwägung. = 
/ägungen Fertigt man sich Gefäße, deren Substanz, Gewicht und Inhalt voll- 
e Fehler kommen gleich ist, und belastet man jede der Schalen einer Wage mit 
d. h. das einem solchen Gefäß, so bleibt die Wage im Gleichgewicht, welche 
Druck, auch die Aenderungen im Drucke, in der Temperatur und dem Wasser- 
egt man dampfgehalt der umgebenden atmosphärischen Luft sein mögen. Mach 
ten Tem- man das eine dieser Gefäße Iluftleer und füllt man das auf der andere 
u wägen Schale befindliche mit dem zu untersuchenden Gase an, so geben di 
°C. und dem luftleeren Gefäße bis zur Wiederherstellung des Gleichgewichte 
on 773. hinzugefügten Gewichtstücke unmittelbar und unabhängig von allen Ver- 
eihe von; änderungen der umgebenden Luft das Gewicht des eingeschlossene 
ngen er- ases an. Benutzt man zu dem Versuche nur Gas- oder Dampfmengen, 
deren Gewicht ein bis zwei Gramm nicht überschreitet, so kann man, 
ie eben gezeigt wurde, auch bezüglich der Gewichtstücke den Einfluss 
fes_ oder der umgebenden Luft als unterhalb der Grenzen der Beobachtungsfehler,
	        
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