Gasometrische Methoden. 473
Wir nennen’ die. auf o” und 0,76 m Quecksilberdruck. reducirten
Gasvolumina, welche von der Volumeneinheit einer Flüssigkeit unter dem
Quecksilberdruck 0,76 m absorbirt werden, Absorptionscoefficienten.
Der Werth. dieser Coefficienten nimmt. im Allgemeinen mit wach-
sender. Temperatur nach einem Verhältniss ab, welches von der chemi-
schen Natur des absorbirten Gases und der absorbirenden Flüssigkeit
abhängt. Die Werthe der Absorptionscoefficienten für verschiedene Tem-
peraturen lassen sich nur auf empirischem Wege bestimmen.
cifischen [193] Dagegen besteht ein gesetzmäßiger Zusammenhang zwischen
elle zu- der absorbirten Gasmenge*) und dem Drucke, unter welchem die Ab-
aus dem sorption erfolgt: Die Menge des absorbirten Gases _ändert_sich dem
Drucke proportional.
Der Absorptionscoefficient einer Gasart ist daher bestimmt, wenn
das auf 0° reducirte Volumen derselben V vor der Absorption unter dem
Drucke P, und das nach der Absorption übrig bleibende, auf o° redu-
cirte Volumen V/, unter dem Drucke P,, sowie das absorbirende Flüssig-
keitsvolumen %, bekannt ist.
Es ist nämlich die von dem Flüssigkeitsvolumen %, unter dem
Drucke P, absorbirte Gasmenge gleich der ursprünglichen Gasmenge
weniger der nach der Absorption übrig gebliebenen, YET
0,70. 0,70
Indenen Hätte der Druck. bei der Absorption nicht P,, sondern 0,76 betragen,
digende so würde dem eben erwähnten Gesetze zufolge die absorbirte Gazmenge
htigkeit ED — V, gewesen sein. Daraus folgt der Absorptionscoefficient, d. h.
A die vom Flüssigkeitsvolumen ı bei 0,76 _Druck absorbirte Gasmenge:
1 |FRP
iu {ll
Ist dieser Absorptionscoefficient «x bekannt, so findet man die von
der Flüssigkeitsmenge Z unter dem Drucke P absorbirte Gasmenge g aus
der Gleichung:
EL
2), £— 763
ehe ES Sind zwei oder mehrere Gase mit einander gemischt, [194] so erfolgt
sorbirt, die Absorption der Gemengtheile proportional dem Drucke, welchen jeder
dieser Gemengtheile für sich ausübt, Denkt man sich die substantiell
renden verschiedenen Gasvolumina v, v, v„, Fig. 51, jedes unter dem Drucke P
1) Unter dem Ausdrucke „Gasmenge‘‘ oder „reducirtes Volumen“ ist hier und in
der Folge stets das auf 0° und 0,76 m Quecksilberdruck reducirte Gasvolumen zu ‚verstehen.