Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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Beziehungen zwischen den phisikalischen und 
welche für die Physik und die Chemie gleichmässig Anwen 
dung finden, hier nicht überflüssig erscheinen, sie mag hier 
am besten der Herzählung von Thatsachen in den nächsten 
Abschnitten voraufgehen. 
In einigen Fällen sind bestimmte Beziehungen zwischen 
gewissen physikalischen und chemischen Eigenschaften nur für 
die Elemente aufgefunden, während sie für die zusammenge 
setzten, also auch für die kohlenstoffhaltigen Verbindungen, 
fast ganz unbekannt geblieben sind. Obgleich die physika 
lischen Eigenschaften der Kohlenstoffverbindungen hier die 
Hauptsache bilden müssen, so können die Elemente doch nicht 
mit Stillschweigen übergangen werden; bei Erforschung zu 
sammengesetzter Körper ist alles das, was die Eigenschaften 
ihrer Bestandtheile betrifft, von Wichtigkeit. 
Aeussere Eigenschaften der organischen Körper; ihre Aggregatzustände.- 
82. Genaueres über die Beziehungen zwischen den 
äusseren Eigenschaften der Körper und ihrer Zusammen 
setzung ist fast ganz unbekannt. Im Allgemeinen lässt sich 
jedoch sagen, dass diese Eigenschaften in organischen Körpern 
mehr oder weniger ähnlich sind, wenn die Körper chemisch 
analog sind und nahezu gleiche Moleculargewichte haben. 
Was die Aggregatzustände der Kohlenstoffverbindungen 
anbelangt, so sind, bei gewöhnlicher Temperatur, die einen 
starr, die andern flüssig, die dritten gasförmig, und dieser 
Zustand hängt weniger von der Natur der Bestandtheile und 
der chemischen Structur, als von der Moleculargrösse ab: bei 
Analogie der beiden ersten Momente tritt mit Vergrösserung 
des Moleculargewichts bei den Körpern gewöhnlich das Be 
streben ein aus dem gasförmigen Zustand in den flüssigen, 
aus dem flüssigen in den starren überzugehen, so dass der 
gasförmige Zustand verhältnissmässig selten auftritt und nur 
Stoffen von geringer Complication zukommt. — Bei gleichem 
Gewicht der Molecüle übt, Avie es scheint, auch die Natur ge- 
Avisser Bestandtheile einigen Einfluss auf den Aggregatzustand 
der Stoffe aus; vergleicht man z. B. einen Körper mit seinen 
Derivaten, in denen dieses oder jenes Haloid an die Stelle des 
Wasserstoffs getreten ist, so wird man, je nachdem der Was 
serstoff durch gasförmiges Chlor, flüssiges Brom oder starres 
Jod substituirt ist, in den entstandenen Körpern eine Neigung
	        
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