1. Kohlenwasserstoffe.
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Toluol CtHs (Fittig undTollens); electrolytische oder auch
gewisse andere Oxydationen von essigsaurem Kalium, wobei die
Gruppe CH3 ausgeschieden wird, liefern den Kohlenwasserstoff
C2H0; wird Jodmethylen CH2J2 mit Wasser und Kupfer er
wärmt, so entsteht Aethylen C2H4 (Butlerow) und seine
höheren Homologe u. s. w. Interessant sind auch die Compli-
cationsreactionen, die hei erhöhter Temperatur zwischen Sumpf
gas und Kohlenoxyd vor sich gehen, und bei denen sich Ace
tylen C2H2 oder Propylen C3H0 bilden.
Die Moleciile der ungesättigten Kohlenwasserstoffe können sich
auch noch unter einander vereinigen, sich verdoppeln, ver
dreifachen u. s. w. und Polymere bilden, wenn auf sie Schwe
felsäure, Chlorzink u. a, einwirken; z. B. Amylen C5H10 geht
auf diese Weise in Diamylen C10H20, Triamylen u. a. über;
ähnlich verhalten sich auch seine verschiedenen Homologe und
andere ungesättigte Kohlenwasserstoffe.
105, Den oben erörterten theoretischen Anschauungen zu
folge lassen sich in der homologen Beihe der gesättigten Koh
lenwasserstoffe Cn H211 2 erst für die höheren Glieder von dem
vierten an Fälle der Isomerie erwarten, während für die drei
niederen Glieder CH4, C2H0 und C3HS, auf Grundlage des
Begriffes von der chemischen Structur, die Isomerie unmöglich
erscheint, wenn die Annahme von der Verschiedenheit der
einem Kohlenstoffatom zukommenden Affinitätseinheiten vermie
den wird (§ 47). — In der That ist für die drei angeführten
einfachsten Glieder nur eine Bindungsart der Kohlenstoffatome
unter einander und nur eine Vertheilungsart der Wasserstoff
atome bezüglich der Kohlenstoffatome denkbar:
CH4 + CO = C2H2 -fIHO (Odling)
2CH 4 + CO = C3H3 + H2O (Berthelot).
Gesättigte Kohlenwasserstoffe.
oder, was dasselbe ist:
CH4, CH 3 (CH3), CH 3 [CH2(CH 3 )] *)
*) Diese zwei Arten von Formeln, so gut wie die in § 4ß für die Iso
meren des Radicals des Butyls (CÖH9)' angeführten, wie ‘überhaupt die