186 I- Verbindungen des Kohlenstoffs mit univalenten Elementen.
Kohlenwasserstoff C13H10 wird aus einem besonderen Alkohol,
dem Benzht/drol C13H12O (§ 141), durch Ausscheidung von
Wasser gewonnen (Linnemann).
Den kohlenstoffreichsteu und zugleich am weitesten vom
Sättigungspunct entfernten Kohlenwasserstoffen entspricht die
Formel CnEKn-is. Hierher gehört das Reim oder Anlhrazen
(Paranaphtalin) C14H10 (Fritz sehe, Anderson)*) Es ist
krystallinisch, weiss, schmilzt bei 213° und findet sich, wie das
Naphtalin, unter den Zersetzungsproducten organischer Sub
stanzen bei erhöhter Temperatur. Antbrazen kann sowohl direc-
ten Vereinigungen als auch Substitutionen unterworfen werden;
man kennt Verbindungen desselben mit sechs Atomen Brom
und zwei Atomen Chlor. Beten und ähnliche Kohlenwasser
stoffe höherer Condensation besitzen die Fähigkeit, mit dem
Trinitrophenol (Picrinsäure) und einigen anderen Nitroproducten
krystallinisclie Verbindungen zu bilden (Fritzsche). Diese
Fähigkeit kann zum Isoliren und Peinigen der Kohlenwasser
stoffe benutzt werden.
Zweite Gruppe.
Haloidderivate der Kohlenwasserstoffe.
Beziehungen zu andern Körpern nach ihrer Zusammensetzung.
Nomenclatur.
119, Unter dem Namen Halo'idderivate der Kohlenwasser
stoffe werden hier alle Körper verstanden, die aus Kohlenstoff,
Wasserstoff und Haloiden, oder aus Kohlenstoff und Haloiden
bestehen. Je nach ihrer Entstehungsweise werden die Haloid-
derivate bald mit diesen, bald mit jenen Körpern verglichen,
und demgemäss ändern sich auch ihre Benennungen. Im Ver
gleich zu den Kohlenwasserstoffen von gleichem Sättigungs-
*) Nach Berthelot soll das Reten ein höheres Homolog derselben
Reihe und zwar CisHis sein. (Anmerk. d. Verf. z. deutsch. Uebers.)