198 I- Verbindungen des Kohlenstoffs mit univalenten Elementen.
3CH 3 J + H 3 N = (CH 3 ) 3 N + 3HJ u. s. w.
Durch diese Zersetzungen kann man zahlreiche Umwand
lungen hervorbringen, eine Menge verschiedenartiger neuer
Verbindungen bilden, und durch sie besonders erhalten die Ha-
loidderivate in wissenschaftlich-practischer Beziehung eine wich
tige Bedeutung. Die Jodderivate gehen am leichtesten doppelte
Zersetzungen ein, die Bromderivate schwerer, und die Chlor-
derivate sind häufig zu doppelten Zersetzungen ganz unfähig.
Bemerkenswerth ist, dass von verschiedenen Isomeren je nach
der Structur die einen zu bestimmten, die andern zu andern
Beactionen Neigung zeigen. So ist Jodamyl C5II11J, wel
ches aus gewöhnlichem Amylalkohol erhalten wird,
leichter zu doppelten Zersetzungen geneigt, während sein durch
directe Vereinigung von Amylen mit Jodwasserstoff bereitetes
Isomer, obgleich es auch sein Jod vertauschen kann, doch sehr
leicht HJ verliert und Amylen, aus dem es entstanden, ausschei
det; tertiäres Pseudobutylchlorür C(CH 3 ) 3 C1 zeichnet sich durch
die Leichtigkeit, mit der es sich beim Erwärmen mit Wasser zum
entsprechenden Alkohol—Trimethylcarbinol ^(CiL):! (() — unc i
Chlorwasserstoff umsetzt, aus. Aus Derivaten, die mehr als ein Atom
Halo'id enthalten, können häufig nicht alle Atome mit derselben
Leichtigkeit ausgeschieden werden. Bromäthylen CsiliBn z. B.
giebt in vielen Fällen nur ein Atom Brom ab, und sein einato
miger Best (CbHtBr/ — einfachyebronites Aethyl — tritt dann
Aethyläther
CsHíBr-í
Essigsaures Zweifach essig-
Kalium saures Aetkylen
Essigsaures
Kalium
[O2 + 2KBr
Aethylamin
C2
C 2 H 5 Br + H 3 N = H ¡N + HBr
Diäthylamin
C2H5)
2C 2 H 5 Br 4- H 3 N = C2H5 N 4- Br
H I
Triäthylamin