Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

200 J. Verbindungen des Kohlenstoffs mit univalenten Elementen. 
von Diallyl mit einem Moleciil Jodwasserstoff (Colli o + HJ = 
CeHnJ), die Verbindung von Benzol mit sechs Atomen Chlor 
(CuHe -f- Cie — CeHoCle) u. a. gezählt werden. 
Die einfachsten Haloidderivate mit vier freien Affinitätsein 
heiten sind fast ganz unbekannt, während von den complicirte- 
ren besonders die Derivate erforscht sind, welche durch directe 
Vereinigung der Terpene mit einem Moleciil Haloidwasserstoff- 
säure entstehen. — Die Unfähigkeit in gesättigte Verbindun 
gen Uberzugehen, welche die Terpene characterisirt, ist auch 
diesen Derivaten eigen. Diese Körper zeigen wenig Neigung 
in doppelte Zersetzung zu treten, sondern scheiden eher den 
Kohlenwasserstoff aus, aus dem sie entstanden, wodurch sie 
sich auch einigen Varietäten der gesättigten Haloidderivate 
nähern (z. B. den Jodanhydriden des secundären und tertiären 
Pseudobutylalkohols etc.). — Für die Haloidwasserstoffverbin- 
dungen der Terpene, sowie auch für diese Kohlenwasserstoffe 
selbst, sind zahlreiche isomere Modificationen bekannt, die häufig 
grosse Aehnlichkeit mit einander haben und sich hauptsächlich, 
Avie schon erwähnt, durch ihr Verhalten zum polarisirten Licht 
strahl unterscheiden, zuweilen aber auch in ihren äusseren 
Eigenschaften bedeutende Verschiedenheiten zeigen. Hierher 
gehören z. B. die gleichzeitig entstehenden flüssigen und festen 
isomeren Chlorderwate C10H17CI. 
Die ziemlich Adele Isomeriefälle bietenden Haloidderivate 
des Typus Cn(HCl)-2n-6 verhalten sich zu den aromatischen K0I1- 
lenAvasserstoffen gerade so, Avie die Derivate Cn(H und Cl)2n+2 
zu den gesättigten KohleiiAvasserstoffen. Die Haloidderi 
vate des Benzols sind (Jodbenzol ausgenommen) zu doppel 
ten Zersetzungen fast unfähig; anders verhalten sich die Ha 
loidderivate der substituirten Benzole (Toluol, Xylol etc). Je 
nach der Stelle, Avelche hier die llaloidatome einnehmen, kön 
nen öfters Isomeriefälle eintreten (s. oben § 115a), und ebenso 
hängt auch das Verhalten des sich im Molecül befindenden 
Halo'ids A 7 on seiner Stellung ab. — Ist das Haloid in ein sub- 
stituirtes Benzol eingetreten, so lässt sich dasselbe bei doppel 
ten Zersetzungen gewöhnlich leicht elimiuiren und ersetzen, 
Avenu es im Radicale CnH’n+i steht; das den Phenyhvasserstoff 
substituirende Haloid*) hingegen ist beinahe unfähig in Wech- 
*1 Denkt man das Benzol der Hypothese von Kekule gemäss con-
	        
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