Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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Allgemeine Begriffe. 
den drei übrigen können entweder eins oder zwei fehlen. 
So ist es in den meisten Fällen, und ungeachtet der geringen und 
Anzahl ihrer elementaren Bestandteile stehen die organischen weit 
Körper an Mannigfaltigkeit den mineralischen nicht nach. Zur orga 
Bildung dieser letzteren dienen ungefähr 60 Elemente, während mus 
man in der Mehrzahl der organischen Substanzen 2, 3, hoch- halt« 
stens 4 und stets dieselben Elemente findet, die sich aber in des 
unendlich verschiedenartigen Verhältnissen vereinigen. aber 
Die Mannigfaltigkeit der mineralischen Stoffe wird haupt- Eig< 
sächlich durch die Verschiedenartigkeit der sie bildenden Eie- tun£ 
mente bedingt, die Mannigfaltigkeit der organischen durch die tliei 
Verschiedenartigkeit der Proportionen und, wie weiter unten bind 
gezeigt werden wird, durch die Art und Weise der Vereinigung. türli 
Es ist leicht zu errathen, dass die Einförmigkeit der Bestand 
theile organischer Körper ihren Eigenschaften jenen typischen 
Character aufdrückt, auf den bereits hingedeutet worden. An- , 
drerseits jedoch kommen in der Natur Substanzen vor, die ausser , 
den genannten Elementen Schwefel und Phosphor enthalten, ( 
und künstlich kann man in organische Körper noch andere Eie- qj i(J 
mente hineinführen; in der That sind unter denselben solche he- y Q jj 
kannt, die Arsen, Quecksilber, Zinn, Blei, Silicium u. s. w. ent- Q cg 
halten. Diese Thatsachen lassen voraussetzen, dass die meisten ^ 
Elemente fähig sind in organischen Verbindungen aufzutreten, 
und dieser Umstand macht es unmöglich, einen solchen Unter- gem 
schied zwischen den Bestandtheilen organischer und mineralischer . 
Körper anzugeben, dass er zur Aufstellung einer natürlichen 
Grenze beider Gruppen dienen könnte. ^cit 
6- Alle übrigen Kennzeichen, auf die man eine Charac- ^ 
teristik der organischen Verbindungen gründen wollte, sind eben ^ 
so wenig haltbar. Wenn es nun aber unmöglich ist, eine natür- 
liehe Grenze zwischen ihnen und den mineralischen Körpern zu 
finden, so ist es doch leicht, der Uebersichtlichkeit halber, be 
dingungsweise eine solche aufzustellen. Einerseits stehen Koh 
lensäure, Kohlenoxyd, leichtes Kohlenwasserstoffgas (Sumpfgas) 
u. a., welche früher gewöhnlich zu den mineralischen Körpern verl 
gezählt wurden und auch jetzt noch häufig gezählt werden, ^°t 
nach ihren chemischen Verwandlungen in directer Beziehung Gel 
zu den Körpern, die stets und von Allen für organische aner- wol 
kannt wurden; andrerseits enthalten, ohne Ausnahme, alle Kör- re it 
per, die jemals zu den organischen gezählt worden, Kohlenstoff. un 8
	        
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