228 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
zuweilen die Krystallisation. Unlöslich in Alkoholen ist ein
grosser Theil der Sauerstoffsalze.
Die wichtigsten gesättigten einatomigen Alkohole.
135. Die einatomigen Alkohole bilden unter den Kohlen
stoffverbindungen eine der wichtigsten und am besten erforsch
ten Gruppen, und von ihren Namen werden die Benennungen
vieler anderer Verbindungen, mit denen sie durch ihre Um
wandlungen verbunden sind (mit denen sie eine genetische
Reihe bilden, s. § 71), abgeleitet. Eine genauere Bekannt
schaft mit jedem einzelnen dieser Alkohole wird daher beson
ders interessant.
Methylalkohol oder Holzgeist CIEO hat bei 0° ein speci-
fisches Gewicht von 0,8142, siedet bei 60°—66,5°, und bietet
die Eigentümlichkeit, dass der Siedepunct sehr bedeutend
von verschiedenen Nebenumständen, der Natur des Gefässes,
der Form desselben u. a. abhängt. Das Sieden des Holzgeistes
geht ungleichmässig vor sich: es geschieht gewöhnlich ruck
weise und ist von Stössen begleitet. Mischt man Methylalko
hol mit Wasser, so tritt eine Volumverminderung ein. Mit
Baryt, Chlorcalcium giebt dieser Alkohol krystallinische Ver
bindungen, in denen er als Krystallisalionsalkohol auftritt. —
Kalium, Natrium wirken leicht auf Methylalkohol und bilden,
indem sie den Wasserstoff des Wassers substituiren, krystalli
nische Alkoholate; überhaupt kann der Methylalkohol leicht
Umwandlungen unterworfen, z. B. zu Ameisensäure oxydirt
werden (ohne Bildung eines Aldehyds), und diese Oxyda
tion geht ohne Schwierigkeit unter dem Einfluss aller oxydi-
renden Reagentien, sogar unter dem Einfluss von freiem Sauer
stoff bei Gegenwart von Platinschwamm vor sich. •— Schwefel
säure kann, je nach ihrer relativen Menge und Temperatur,
dem Methylalkohol entweder Wasser entziehen und (einfachen)
Methyläther bilden, oder sich mit ihm zu zusammengesetzten
Aethern verbinden:
Einfacher
Methyläther
CE,
H
saurer zusammengesetzter
Aether (Methylschwefelsäure)
- №?h}°’ + It0