1. Alkohole oder Hydrate der Kolilenwasserstoffradicale. 220
neutraler zusammengesetzter
Aether ischwefelsaures Methyl)
2 ( C “jo ) + - 2(Cm)}0 2 +2H.0
Aethylalkohol oder Weingeist C2H0O hat bei 0° ein speci-
fisches Gewicht von 0,8095, siedet unter dem normalen Druck
von 760"’ n ’ bei 78,4°. •— Bei den niedrigsten Temperaturen
(circa— 100°) wird er dickflüssig, erstarrt aber nicht. Das
Mischen desselben mit Wasser ist von einer Temperaturerhö
hung und Volumverminderung begleitet, welch letztere unge
fähr bei dem Verhältnisse C2H0O + 3H2O ihr Maximum er
reicht. Wie der Methylalkohol, so kann auch der Weingeist
häufig als Krystallisationsalkohol auftreten. Er kann ebenfalls
leicht Umwandlungen unterworfen und durch Oxydation, unter
andern, in Essigsäurealdehyd (oder schlechtweg Aldehyd) und
Essigsäure verwandelt werden. Das Oxydiren desselben durch
den Sauerstoff der Luft geschieht besonders leicht unter Mit
wirkung niederer pflanzlicher Organismen, die sich auf der
Oberfläche der Flüssigkeit entwickeln, wenn man eine Mischung
von Weingeist, Wasser und der zur Ernährung dieser Orga
nismen erforderlichen stickstoffhaltigen und phosphorsauren
Verbindungen der Einwirkung der Luft aussetzt (Pasteur).
Eine solche Umwandlung bildet die sogenannte Essiggährung.
Bei Einwirkung von Salpetersäure können aus Aethylalkohol
durch allmälige Oxydation Glyoxal ( ein Körper, der als Aldehyd
der zweibasischen Oxalsäure betrachtet werden kann), Glycol-,
Glyoxiyl- und Oxalsäure entstehen. — Chlor giebt mit Aethyl
alkohol, indem es Wasserstoff ausscheidet und dafür eintritt, ausser
andern Nebenproducten dreifachgechlortes Aldehyd oder Chloral
C2IICLO. — Schwefelsäure wirkt auf Weingeist ebenso wie
auf Methylalkohol und kann ausserdem noch Aethylen geben:
C2H0O—H2O = C2H4 (vgl. § 108).
Der normale Propylalkohol C.sIIsO soll unter den Pro-
ducten der Gährung auftreten. Er muss bei circa 96° sieden
und in Wasser, jedoch nicht in allen Verhältnissen, löslich sein
(Chance 1). Pseudopropylalkohol Isecundärer) wird, wie oben
bemerkt, aus Propylen, Glycerin, Aceton und Acrolem erhalten.
Der Pseudopropylalkohol siedet bei circa 85° (Friedei), kann
mit Wasser in jedem Verhältniss gemischt werden und besitzt
die Fähigkeit, sich in einer wässrigen Lösung von Chlorcalcium