230 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
beim Erwärmen weniger zu lösen, als bei gewöhnlicher Tem
peratur.
Normaler Butylalkohol C4IT10O scheint bis jetzt nur durch
doppelte Zersetzungen des einfach gechlorten Diäthyls
erhalten zu sein (Schöyen). Durch Oxydation soll er ge
wöhnliche (Gährungs-) Buttersäure liefern. Seine übrigen Ei
genschaften sind fast ganz unbekannt.
Der in den Gährungsproducten vorkommende Butylalkohol
(Wiirtz) soll nach Erlenmeyer primärer Pseudobutylalkohol
(Pseudopropylcarbinol) sein. Derselbe Alkohol bildet sich auch
aus dem Chlorhydrin, welches durch Addition von Uuterchlorig-
säure zu dem Butylen C|q^ 3 '* 2 fs. § 132) entsteht. Er siedet bei
107°—109°. Sein specilisches Gewicht bei 18,5° ist 0,8032. Zur
Lösung bedarf er 10 ’/2 Theile Wasser bei 18°. Bei Oxydation
giebt er Isobuttersäurealdehyd C-iHsO = {q|{q und Isobut-
Der secundäre Pseudobutylalkohol, (Butylenhydrat, Methyl-
äthylcarbinol), der bei circa 97° kocht, wird aus der Jodver
bindung C4H9J, die durch Einwirkung von Jodwasserstoffsäure
synthetisch aus dem Aethylenjodhydrin und Zinkäthyl (Osso-
kin und Butlerow) oder aus dem gechlorten Aethyläther und
Zinkäthyl (Lieben) erhalten. Dieser Pseudobutylalkohol und
seine Derivate zeichnen sich, gleich dem tertiären Pseudobutyl
alkohol, durch die Leichtigkeit aus, mit der sie Butylen bilden.
Dieses aus dem secuudären Butylalkohol entstehende Butylen
stellt namentlich diejenige Varietät vor, welche durch Addition
von HJ und weitere Verwandlungen wieder in secundären Bu
tylalkohol übergeht. — Der tertiäre Pseudobutylalkohol (Tri-
methylcarbinol), dessen Entstehungsweisen und Vorkommen unter
den Gährungsproducten oben erwähnt wurden, hat einen cha-
racteristischeu geistigen und zugleich cainpherartigen Geruch.
Er stellt eine dickliche Flüssigkeit von öliger Cosistenz vor
und besitzt in ganz wasserfreiem Zustande die Eigenthümlich-
tersäure C4TLO2 = jCO
CH(CH 3 >2
CO)q (Butlerow).
bereitet wird (de Luynes), und auch