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Allgemeine. Begriffe.
einfachsten Thatsachen zu allgemeinen Folgerungen führt, die
heut zu Tage die Errungenschaft der Wissenschaft bilden.
Einfache oder zusammengesetzte Körper verbinden sich
unter einander sowohl nach Gewicht als nach Volumen in bestimm
ten meist sehr einfachen Verhältnissen. Bei Bestimmung der
Volum Verhältnisse betrachtet man die Körper in Gasform. Die
Erfahrung lehrt, dass zwei Körper, deren relative Gewichte in
ihrer einfachsten Verbindung A und B sind, häufig ausser
AB noch Verbindungen in complicirteren Verhältnissen bilden
können: z. B. AB», A2B, AB3, A2B3 u. s. w. Diese Verhält
nisse werden durch Zeichen und Formeln ausgedrückt. Die
Erfahrung lehrt weiter, dass der Wasserstoff dasjenige Ele
ment ist, von dem die geringste Gewichtsquantität erforderlich
ist, um mit andern chemische Verbindungen zu bilden. Daher
lag es nahe, die Quantität Wasserstoff, welche in chemische
Verbindung tritt, als Einheit anzunehmen und in dieser Ein
heit die betreffenden Quantitäten anderer Körper in Zahlen aus
zudrücken.
9. Nachdem wir das Gewicht des sich verbindenden Wasser
stoffs als Einheit angenommen haben, finden wir durch Ver
suche, dass mit dieser Einheit, d. h. mit 1 Gewichtstheil Wasser
stoff, wenigstens 8 Gwth. Sauerstoff, 16 Gwth. Schwefel, 3 Gwth.
Kohlenstoff, 4' 2 /3 Gwth. Stickstoff, 35V2 Gwth. Chlor in
Verbindung treten. Drücken wir diese Quantitäten durch
Zeichen aus:
H = 1 Gwth. 0 = 8 Gwth. S=16 Gwth.
C = 3 Gwth. N = 4 2 /3 Gwth. CI = 3572 Gwth.,
so erhalten wir für diejenigen Wasserstoffverbindungen, welche
die geringste Quantität der genannten Elemente enthalten,
folgende Formeln:
Wasser Schwefel- Sumpf- Ammo- Chlorwasser
wasserstoff gas niak stoffsäure
HO HS CH NH HCl.
Ferner lehrt die Erfahrung, dass zur chemischen Verbin
dung mit 8 Gwth. Sauerstoff (=0), 16 Gwth. Schwefel (=S),
wenigstens dieselben 3 Gwth. Kohle (= C) erforderlich sind,
die sich mit 1 Gwth. Wasserstoff verbanden, — dass auf
35 l /2 Gwth. Chlor (= CI) wenigstens wieder 8 Gwth. Sauer-