1. Alkohole oder Hydrate der Kohlemvasserstoffradicale.
231
keit, schon hei einer Temperatur von +20° bis +25° zu schö
nen Krystallen zu erstarren; enthält er aber auch nur eine sein-
geringe Beimengung von Wasser, so bleibt er selbst noch bei
0° flüssig. Er siedet bei circa 82°; hält hartnäckig Wasser
zurück, so dass es ungemein schwer ist, die letzten Spuren
desselben auszuscheiden. Die Neigung des Trimethylcarbinols,
die ihm entsprechende Butylenvarietät C zu liefern, ist
sehr bedeutend. Bei der Oxydation liefert das Trimethylcar-
binol Essig- und Propionsäure.
(Erlenmeyer) bildet den Hauptbestandteil des Fuselöls (be
sonders des Fuselöls der Kartoffeln). Auf den Gährungsamyl-
alkohol bezieht sich jene interessante Beobachtung (Pasteur),
dass es zwei Varietäten desselben giebt., von denen eine die Pola
risationsebene nach links dreht, während die andere sich gegen
den polarisirten Lichtstrahl indifferent verhält; ein Gemenge
dieser beiden optisch verschiedenen Modificationen befindet sich
zuweilen in dem käuflichen Amylalkohol. Ob diese beiden Mo-
dificationen sich von einander durch ihre chemische Structur
unterscheiden oder nur einen Fall rein physikalischer Isomerie
darstellen, ist noch unentschieden. Zwischen den beiden
optisch verschiedenen Amylalkoholen bestehen übrigens auch
feine chemische Unterschiede; so z. B. ist das aus optisch un
wirksamem Alkohol erhaltene amylschwefelsaure Barium
2(C-Hn)Ba"}^ 4 we ^ ^ e ^ c ^ lter löslich, als das aus links drehen
dem Alkohol bereitete. Diese! optische Verschiedenheit der
beiden Amylalkohole ist auch in vielen ihrer Derivate zu be
merken. — Amylalkohol siedet bei circa 132°, durch Oxydation
geht er in Valeraldehyd und Valeriansäure über. Mit Chlor-
zink bildet er, unter Wasserverlust, Amylen C5H10, dessen Po
lymere Diamylen C10H20, Triamylen C15H30 und verschie
dene andere ungesättigte CnH2n und gesättigte CnKm + 2 Koh
lenwasserstoffe (Würtz). — Von den secundären Pseudoamyl
alkoholen ist bis jetzt nur einer, das sogenannte Amyleii-
hydrat, bekannt, welches aus dem, durch directe Vereinigung
136. Der gewöhnliche