Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

1. Alkohole oder Hydrate der Kohlemvasserstoffradicale. 
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keit, schon hei einer Temperatur von +20° bis +25° zu schö 
nen Krystallen zu erstarren; enthält er aber auch nur eine sein- 
geringe Beimengung von Wasser, so bleibt er selbst noch bei 
0° flüssig. Er siedet bei circa 82°; hält hartnäckig Wasser 
zurück, so dass es ungemein schwer ist, die letzten Spuren 
desselben auszuscheiden. Die Neigung des Trimethylcarbinols, 
die ihm entsprechende Butylenvarietät C zu liefern, ist 
sehr bedeutend. Bei der Oxydation liefert das Trimethylcar- 
binol Essig- und Propionsäure. 
(Erlenmeyer) bildet den Hauptbestandteil des Fuselöls (be 
sonders des Fuselöls der Kartoffeln). Auf den Gährungsamyl- 
alkohol bezieht sich jene interessante Beobachtung (Pasteur), 
dass es zwei Varietäten desselben giebt., von denen eine die Pola 
risationsebene nach links dreht, während die andere sich gegen 
den polarisirten Lichtstrahl indifferent verhält; ein Gemenge 
dieser beiden optisch verschiedenen Modificationen befindet sich 
zuweilen in dem käuflichen Amylalkohol. Ob diese beiden Mo- 
dificationen sich von einander durch ihre chemische Structur 
unterscheiden oder nur einen Fall rein physikalischer Isomerie 
darstellen, ist noch unentschieden. Zwischen den beiden 
optisch verschiedenen Amylalkoholen bestehen übrigens auch 
feine chemische Unterschiede; so z. B. ist das aus optisch un 
wirksamem Alkohol erhaltene amylschwefelsaure Barium 
2(C-Hn)Ba"}^ 4 we ^ ^ e ^ c ^ lter löslich, als das aus links drehen 
dem Alkohol bereitete. Diese! optische Verschiedenheit der 
beiden Amylalkohole ist auch in vielen ihrer Derivate zu be 
merken. — Amylalkohol siedet bei circa 132°, durch Oxydation 
geht er in Valeraldehyd und Valeriansäure über. Mit Chlor- 
zink bildet er, unter Wasserverlust, Amylen C5H10, dessen Po 
lymere Diamylen C10H20, Triamylen C15H30 und verschie 
dene andere ungesättigte CnH2n und gesättigte CnKm + 2 Koh 
lenwasserstoffe (Würtz). — Von den secundären Pseudoamyl 
alkoholen ist bis jetzt nur einer, das sogenannte Amyleii- 
hydrat, bekannt, welches aus dem, durch directe Vereinigung 
136. Der gewöhnliche
	        
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