Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

238 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
wirkt, und wiederum in Borneol übergehen (Gerhardt). Mit 
Salzsäure tritt Borneol in doppelte Zersetzung und liefert, dem 
Menthol analog, ein Chloranhydrid CioIlnCl. Dieselbe empi 
rische Zusammensetzung wie Borneol haben einige ätherische 
Oele, z. ß. Cajeputöl, Corianderöl u. a., ihre chemische Natur 
ist jedoch noch ungenügend erforscht. 
Zu den ungesättigten Alkoholen ^ n || 2n ' "|0 gehört viel 
leicht auch der Körper CioHisO, der sich unter den Producten 
findet, die bei Einwirkung von Natrium (Borodin) und Zink 
äthyl (Bei 1 stein ) auf Valeral entstehen. 
Einatomige aromatische Alkohole und Phenole. Deren Entstehungstveisen. 
139, Alkohole von dem ungesättigten Typus C11H211-4O 
sind einstweilen noch nicht bekannt, und von den Alkoholen 
des Typus CniEn-eO, die verhältnissmässig gut erforscht 
sind, kann man im Allgemeinen dasselbe sagen, was über die 
ihnen entsprechenden aromatischen Kohlenwasserstoffe CnlKn-o 
bemerkt worden (§ 114): ungeachtet des durch die empirische 
Formel angedeuteten geringen Sättigungsgrades, sind diese 
Alkohole besonders zu Substitutionen geneigt und äussern 
überhaupt in ihrem Verhalten eine grosse Analogie mit den 
gesättigten Alkoholen. — Bei Beschreibung der Kohlenwasser 
stoffe C11H211-6 wurde bereits ihre Isomerie besprochen, und 
es ist leicht einzusehen, dass verschiedene isomere Kohlenwas 
serstoffe C11H211-6, durch Austausch von H gegen (HO)', iso 
mere Alkohole geben können. Es sind heutzutage in der That 
isomere Alkohole n jj 211 "'|0 und namentlich zwei von ein 
ander scharf unterschiedene Reihen bekannt. — Die einen der 
selben (die aromatischen Alkohole) besitzen die Fähigkeit durch 
Oxydation in Aldehyde und Säuren von gleichem Kohlenstoff 
gehalt Uberzugehen und sind Analoga der primären gesättigten 
Alkohole; die anderen mit den aromatischen isomerenAlkohole, die 
sogenannten Phenole, gehen durch Oxydation nicht in Säuren von 
gleichem Kohlenstoffgehalt Uber, und verdienen daher Pseudoal 
kohole genannt zu werden. Besonders characteristisch für die letz 
teren istnoch, dass der Wasserstoff ihres Wasserrestes, ähnlich dem 
Wasserstoff des Wasserrestes der Säuren (des unmittelbar mitoxy- 
dirten Elementen, z. B. mit der Gruppe CO,* verbundenen), nicht nur
	        
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