1. Alkohole oder Hydrate der Kohlenwasserstoffradi cale.
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bei Einwirkung von freiem Alkalimetall, sondern auch bei
Einwirkung von Alkalien durch Metall substituirt werden kann.
Für das einfachste der bis jetzt bekannten Glieder der Reibe
OH)
'jj l 0 ist nur ein Phenol, für viele complicirtere Formeln
sind aber zwei Isomere , ein Phenol und ein aromatischer
Alkohol , bekannt. Lässt man sich jedoch durch die in
diesem Werke angenommenen theoretischen Betrachtungen
leiten, so gelangt man zu der Voraussetzung, dass die Zahl
der Isomere für die meisten Glieder auch grösser als zwei
sein kann, *)
*) Die einstweilen bekannten aromatischen Alkohole und Phenole stellen
Benzol und substituirte Benzole vor, in welchen Wasserstoff durch einen
Wasserrest ersetzt ist; dieselben Halo'idderivate, welche durch Austausch
des Wasserrestes dieser Alkohole und Phenole gegen Halo'ide entstehen,
können auch durch Substitution von Wasserstoff in den genannten Kohlen
wasserstoffen erhalten werden. Nimmt man für Benzol die von Kekulé
vorgeschlagene Structurformel an, so sieht man, dass vom Benzol nur ein
Phenol deriviren kann, und da jedes Kohlenstoffatom im Benzol nur mit
einem Wasserstoffatom direct verbunden ist, so muss dieses Phenol ein
tertiärer Alkohol sein. Für die verschiedenen substituirten Benzole müssen
nun verschiedene Fälle eintreten: wird in denselben der Benzolwasserstoff'
substituirt, so entstehen Phenole itertiäre Alkohole), und da die chemische
Bedeutung verschiedener Wasserstoffatome im Phenyl (dem einatomigen
Benzolrest) und anderen Benzolresten verschieden ist, so ist hier
das Vorhandensein verschiedener isomerer Phenole denkbar. Wird
aber in substituirten Benzolen der AVasserstoff der substituirenden Radicale
(CnHin + i) durch HO ersetzt, so müssen, je nach Umständen, primäre,
C n I I ■> n - " I
secundäre oder tertiäre isomere Alkohole "jf' 0 gebildet werden kön
nen. Aus dem Toluol (Methyl-Phenyli wird bei solcher Substitution offene
O H- PRo) I
bar nur ein primärer Alkohol— Benzylalkohol ' /
0 — entstehen ;
ebenso können aus allen, nur das Radical Methyl enthaltenden, substituirten
Benzolen beim Austausch von Methylwasserstoff gegen HO nur primäre
Alkohole erhalten werden; für das äthylirte Benzol sind aber schon zwei
Fälle der Substitution im Radical C2H5 möglich und die Entstehung zweier
Alkohole, eines primären und eines secundären, denkbar:
Primärer Alkohol
Secundärer Alkohol
Ebenso müssen den propylirten Benzolen secundäre und .tertiäre Alkohole
entsprechen; für die pseudopropvlirten Benzole aber soll auch die Ent-