Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

2 40 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
Sowohl die aromatischen Alkohole, als auch die Phenole 
können auf eine ähnliche Weise wie die gesättigten Alkohole 
erhalten werden. Sie entstehen z. B. aus einigen substituirten 
Benzolen, wenn in diesen ein Wasserstoffatom des substitui- 
renden Radicals CnH-2n -m durch Chlor ersetzt, und das ge 
chlorte Product mit einer alkoholischen Lösung von Aetzkali 
behandelt wird. Von dem aus dem Toluol entstehenden Chlor 
benzyl CoH5(CH 2 C1) kann man somit zu dem aromatischen 
C~ 1 
Benzyl- oder Toiuenylalkohol 'jj'> 0 übergehen. Es muss 
aber bemerkt werden, dass die Haloidderivate, in welchen der 
Benzolwasserstoff durch Chlor substituirt ist, zu einer solchen 
Umwandlung unfähig sind: das Derivat CoHsCl des Benzols 
giebt auf diese Weise kein Phenol CoHoO und, wie es scheint, 
gelingt es nur vermittelst jodirter Derivate auch diesen Was 
serstoff durch Wasserrest zu ersetzen. Eine ganz eigenthüm- 
liclie Entstehungsweise einiger Körper der vorliegenden Reihe 
aus den entsprechenden Kohlenwasserstoffen basirt auf der Um 
wandlung (§ 126) der Kohlenwasserstoffe in Amine (beim Sub- 
stituiren eines Wasserstofifatoms im Kohlenwasserstoffe durch 
den Rest NEU), — auf dem Uebergange der Amine in, die 
Gruppe (NN)" enthaltende Diazoderivate — und auf der Fällig 
keit der letzteren, sich in Hydrate zu verwandeln, indem sie 
allen Stickstoff ausscheiden und Wasser aufnehmen. Auf diesem 
Wege kann man, von Benzol Cello beginnend, Phenol ' j{ } 0 
erhalten. Bei gesättigten Körpern finden solche Reactionen nicht 
statt, weil ihre Diazoderivate unbekannt sind. 
Stellung der tertiären Alkohole, in welchen der Wasserstoff des Radicals 
(C ii H> n -}-ii durch HO ersetzt ist, möglich sein, z. B. 
Pseudopropylphenyl Entsprechender tertiärer Alkohol 
C e H 5 [CII(CH3>2] CeH 5 [ C №M oj 
Alles hier Gesagte bezieht sich auf die Isomerie der Derivate des Ben 
zols, man darf aber nicht ausser Acht lassen, dass ausser diesen auch noch 
verschiedene Kohlenwasserstoffe CnHan-e anderer Structur existiren können. 
Als Beispiel mag Mesitylen genannt werden. Es steht jedenfalls zu er 
warten, dass diesen verschiedenen Kohlenwasserstoffen auch verschiedene, 
besondere, unter sich und mit den Phenylreste enthaltenden Alkoholen iso- 
C 1 Hi n I 
mere Alkohole .y n ’' 0 entsprechen müssen. 
(Anmerk d. Verf. z. deutsch. Uebers.)
	        
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